Endzeitstimmung mal anders

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savashanim Avatar

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In einer unbestimmten Zukunft, in der Resteuropa nur noch aus Teilen Deutschlands besteht und die Bewohner unterschieden werden in Menschen und Niederschicht, lebt B. wie Berta. Sie verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Erfinden von Sensationsmeldungen und sie erzählt uns die Geschichte von A. wie Anna. Diese besorgt sich über eine Agentur einen Vorweiner, der bei ihrem Ableben trauern und weinen soll. Soziale Beziehungen und Gefühle sind schon lange abgeschafft. Daher benötigen die Resteuropäer, die ihr dekadentes Leben einfach weiterführen, auch wenn ringsum die Welt im ewigen Regen ertrinkt, jemanden, der sie beweint, wenn sie einst der Zerstreuung zugeführt werden.
Die Geschichte strotzt vor aberwitzigen Ideen und amüsiert vor allem durch die Triggerwarnungen, die jedem Kapitel vorangestellt sind. Der Autor von Auerhaus hat sich der Thematik auf satirische Weise angenommen und damit ein amüsantes Werk geschaffen. Endzeitromane gibt es ja zuhauf, manches Mal sind diese eher deprimierend oder kommen doch gern mal arg moralinsauer daher. Das kann man von diesem eher eigenwilligen Roman nicht behaupten. Ich jedenfalls habe mich köstlich amüsiert.