Was ein wilder Ritt, diese Dystopie, sagt meine Fantasie voll Bewunderung! Bov Bjerg gibt alles, und vor allem erfindet er Unmengen an tollen neuen Wörtern, die mich begeistern: "mädchensöckchenweiß","der Restrusse", "Solarbrotbacksteine", Einhornbrausepulvertütchenschwarm", "Betongebärmutter", "Ampelmastenwälder" und "Prototypensemantikerin". Ganz abgesehen von Westresteuropa, der Nordostsee oder Unterseedänen.
Auch der Aufbau des Romans ist ungewöhnlich. Es gibt eine ausführliche, verheißungsvolle Inhaltsangabe und amüsante Triggerwarnungen zu Beginn jedes Kapitels. I like! Das schlichte Cover wirkt dagegen fast wie eine Ironie.
Die Rahmenbedingungen sind klassisch. Durch den verschärften Klimawandel versinken Regionen im Wasser, andere versteppen. Resteuropa thront auf einer riesigen Betonplattform, die für weitere Katastrophen in den umliegenden Ländern sorgte, sodass nun auch Skandinavier in Not sind und um Asyl zu bekommen würdelosen Jobs annehmen müssen. Wobei die Meinungen hier auseinandergehen, hat der Job des Vorweiners doch einen enorm hohen Status im weitgehend gefühllos gewordenen reichen Teil von Resteuropa.
Jan landet als Vorweiner bei Anna, die reich genug ist, allen Annehmlichkeiten der Oberschicht zu frönen. Und dazu gehören wirklich verrückte Vorlieben! Ihre Tochter Berta vergnügt sich derweil auf interessante Weise mit Pizza Hawaii und dem dazugehörigen Pizzaboten Pete in pinken Knickerbockern. Berta ist erfolgreiche Klickbeuterin, neudeutsch für Journalistin.
Es ist kein Buch, was man eben mal wegatmet, sondern es möchte in kleinen Häppchen genossen werden. Erstmal gilt es, sich an die vielen ungewohnten Begriffe zu gewöhnen. Zerstreuung gewinnt hier auch eine ganz neue Bedeutung.
Hier zwei meiner Liblingszitate:
"Windräder rühren in den Regenschlieren."(S.125)
"Anna erschien es ein wenig lächerlich, dass die Lunge dieses massigen Leibes wie eine nervöse Piccoloflöte pfiff."(S. 106)
Es ist bestimmt kein Buch für die breite Masse, vermute ich. Wer aber Sprachspielereien und grotesken Humor mag, wird dieses Buch lieben.
Auch der Aufbau des Romans ist ungewöhnlich. Es gibt eine ausführliche, verheißungsvolle Inhaltsangabe und amüsante Triggerwarnungen zu Beginn jedes Kapitels. I like! Das schlichte Cover wirkt dagegen fast wie eine Ironie.
Die Rahmenbedingungen sind klassisch. Durch den verschärften Klimawandel versinken Regionen im Wasser, andere versteppen. Resteuropa thront auf einer riesigen Betonplattform, die für weitere Katastrophen in den umliegenden Ländern sorgte, sodass nun auch Skandinavier in Not sind und um Asyl zu bekommen würdelosen Jobs annehmen müssen. Wobei die Meinungen hier auseinandergehen, hat der Job des Vorweiners doch einen enorm hohen Status im weitgehend gefühllos gewordenen reichen Teil von Resteuropa.
Jan landet als Vorweiner bei Anna, die reich genug ist, allen Annehmlichkeiten der Oberschicht zu frönen. Und dazu gehören wirklich verrückte Vorlieben! Ihre Tochter Berta vergnügt sich derweil auf interessante Weise mit Pizza Hawaii und dem dazugehörigen Pizzaboten Pete in pinken Knickerbockern. Berta ist erfolgreiche Klickbeuterin, neudeutsch für Journalistin.
Es ist kein Buch, was man eben mal wegatmet, sondern es möchte in kleinen Häppchen genossen werden. Erstmal gilt es, sich an die vielen ungewohnten Begriffe zu gewöhnen. Zerstreuung gewinnt hier auch eine ganz neue Bedeutung.
Hier zwei meiner Liblingszitate:
"Windräder rühren in den Regenschlieren."(S.125)
"Anna erschien es ein wenig lächerlich, dass die Lunge dieses massigen Leibes wie eine nervöse Piccoloflöte pfiff."(S. 106)
Es ist bestimmt kein Buch für die breite Masse, vermute ich. Wer aber Sprachspielereien und grotesken Humor mag, wird dieses Buch lieben.