ungewöhnlich

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Das Resteuropa Ende des 20. Jahrhunderts ist eher trostlos, karg und ohne Emotionen. Nur die dorthin geflüchteten Menschen können noch trauern und die reiche Oberschicht leistet sich Vorweiner, für den Falle ihres Todes. Von so einer Beziehung handelt dieses Buch.

Worum geht es wirklich?
Herkunft, Hoffnung und Lebensgefühl

Lesenswert?
Ja, aber wird keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Aufbau der meist kurzen Kapitel ist sehr speziell und ungewohnt, oft kommen Einschübe und leere Zeilen. Dadurch ist der gesamte Text eigentlich noch viel kürzer als nur gut zweihundert Seiten.
Die Sprache ist ebenfalls eher interessant, schwankt zwischen keiner einfachen Lektüre und dann plapperndes Spiel mit bestimmten Worten. Fand ich interessant zu lesen, würde daher aber auf jeden Fall eine Leseprobe vor dem Kauf empfehlen.
Die ganze Welt, in der diese Geschichte spielt, fand ich cool konstruiert, interessante Ideen und habe ich in der Form bei nahen Dystopien noch nicht gelesen. Man erfährt nur häppchenweise etwas über die Situation und was passiert ist - war für mich völlig okay.
Dadurch, dass den Figuren der Oberschicht die Emotionen größtenteils fehlen und genau aus dieser Oberschicht die Protagonistinnen kommen, bekommt man kein Gefühl für die Figuren. Sie wirken nicht richtig menschlich, eher skurril und trostlos und agieren teilweise wie Roboter. Dabei sind sie oft auf der Suche nach Gefühlen oder nach einmaligen „echten“ Erlebnissen, wie es sie in der alten Welt gab.
Durch die Kürze des Textes gibt es auch keine große spannungsvolle Handlung.
Alles in allem finde ich das Buch spannend, weil irgendwie experimentell und auch humorvoll an einigen Stellen, zeitgleich finden sich schon ab und an ernste Themen wodurch man Dinge hinterfragen kann. Dennoch hat mir etwas gefehlt, damit ich dieses Buch im Hinterkopf behalten werde.