Wird mit der Zeit extrem langweilig

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tsubame Avatar

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Klappentext: "Es gab eine Zeit, da weinten die Menschen um ihre Angehörigen. Heute trauert nur, wer sich nichts besseres leisten kann".

Und so besorgt sich diese vermögende Oberschicht quasi als 'letzten Schrei' einen 'Vorweiner'. Das sind Menschen aus Ländern außerhalb der Festung Resteuropa, wobei es bei den Qualitäten eines Vorweiners starke Unterschiede geben soll. Besonders gefragt sind Männer aus Westafrika, wohingegen es starke Vorbehalte gegenüber den Vorweinfähigkeiten der Männer aus Südostasien gibt.

A wie Anna, um die es in diesem Buch geht, hat sich für einen Vorweiner aus den Niederlanden entschieden. Dieser lebt schon vor ihrem Ableben bei ihr zu Hause, um eine Bindung aufzubauen, die es ihm erlaubt, angemessen und beeindruckend zu weinen, wenn es erst einmal soweit ist.
Dann gibt es da noch B wie Berta, Annas Tochter, die als Klickbeuterin arbeitet, d.h. sie schreibt Nachrichten, die nach Menge bezahlt werden. Zum Schluss einer jeden Nachricht ertönen immer die Schreie der Leute, um die es in der jeweiligen Nachricht geht.

Das fand ich anfangs originell, flachte aber mit jeder weiteren Wiederholung ab (wie bei einem Witz, über den man - weil neu - einmal lacht, der einem von einem 'Witzbold' aber immer und immer wieder erzählt wird).

Mit der Zeit hat sich bei mir folglich eine gähnende Langeweile eingestellt, denn die Geschichte ist nicht nur kompliziert konstruiert, sie ist auch einfach viel zu lang für das, was sie eigentlich zu erzählen hat. 238 Seiten waren einfach zu viel, um mich dauerhaft bei der Stange zu halten. Ich habe bis S. 135 tapfer durchgehalten und dann beschlossen, dass der Roman von Bov Bjerg und ich einfach keine best friends werden können.