der wahrhaftige Volkskontrolleur

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Ich muß gestehen, dass ich zuerst von der Leseprobe nicht so 100 %ig überzeugt war. Aber nachdem ich das Buch bekommen hatte und zu lesen anfang, konnte ich es gar nicht mehr aus den Händen geben.  Das Buch selbst hat einen schwarzen Leineneinband und die ersten und letzten beiden Seiten sind knallrot. Der Papiereinband ist grellgelb und hat darauf einen Russen mit seinem Pferd abgebildet.

Pawel Dobrynin ist ein einfacher Kolchosearbeiter, bis er eines Tages zum alleinigen Volkskontrolleur auf Lebenszeit für die gesamte Sowjet Union gewählt wird. Die Zeit, in der der Roman spielt, ist so nach dem ersten Weltkrieg. Und Pawel wird aus seinem bäuerlichen Leben herausgerissen und kommt in die Hauptstadt. Er bekommt eine schöne Wohnung und eine Dienstehefrau. Bald schon muß er in den Norden, um die politische Situation zu entschärften. Dort treffen wir auf die verschiedensten Gestalten. Pawel hat gegen Kälte und Schnee zu kämpfen, einge seiner Kameraden und Soldaten erfrieren. Er lebt eine zeitlang in einem Balagan mit einem alten Mann und trinkt "Russischen Whisky".

Das Buch ist in verschiedene Handlungsstränge eingeteilt. Es kommt darin auch ein Engel vor, dem es im Himmel nicht mehr so gefiet und deswegen kam er auf die Erde. Dort tauschte er mit einem Dessateur seine Bekleidung und erlebt nun viele Abenteuer. Er geht mit etlichen anderen Menschen in das gelobte Land, wo Milch und Honig fließt (im sprichwörtlichen Sinne).

Und dann gibt es nochmals einen Strang, der vom Künster Mark erzählt. Mit seinem Papagei, der Gedichte vortragen kann, reist er durch das Land. Und er trifft Lenin, den Kremelträumer, der unter dem Kreml in einem unterirdischen Garten Eden lebt.

Weiter wird von einem Schuldirektor erzählt, der nachts auf das Dach der Schule steigt und dort die Sterne betrachtet. Dann verliebt er sich unsterblich in die Mutter bzw. Ersatzmutter eines Schülers. Auch wird uns ein wenig ein Einblick in das damaligen sowjetischen Schulsystem gewährt.

Ein wunderbares Buch mit sehr viel Witz und Ironie. Die Leute darin nehmen sich selbst auf die Schippe. Schon der vielen skurillen Personen wegen ist das Buch ungeheuer interessant. Ihc muß sagen, dass ich mich beim Lesen in das Buch verloren habe. So gut wurde die Sowejt Union in einem Buch noch nie beschriebn. Man kann den damaligen Zeitgesits fühlen.

Das Buch ist in 29 Kapitel eingeteilt, die sich schnell und gut lesen lassen. Auch das integrierte Bändchen zum Einmerken gehört in ein gutes Buch. Gerne hätte ich noch weitergelesen, was noch alles passiet.

Ich habe die Schwermut der Rissesn direkt heruasgespürt. Der Autor hat es verstanden, dem Leser Rußland näherzubringen.

Ich muß meine Meinung revidieren und dem Buch alle Sterne geben.