Bedrückendes Thema - wunderschön verpackt

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tigerbea Avatar

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Joe flieht von seinem Arbeitsplatz als Analytiker im Glauben, seine Firma in den Ruin getrieben zu haben. Er wird nackt am Strand von St. Piran angespült und von den Dorfbewohnern gerettet. Als kurze Zeit später ein Wal strandet ist es Joe, der die Initiative ergreift und diesen zusammen mit den Dorfbewohnern rettet. Doch ist der Wal ein gutes Zeichen? Als Joes Computersystem das Ende der Welt prognostiziert, ergreift Joe Maßnahmen, um sein St. Piran zu retten.

"Der Wal und das Ende der Welt" hat mich fasziniert. Nie hätte ich gedacht, daß so ein dramatisches Thema in einem so wundervollen, ruhigen Buch dargestellt werden kann. Es ist nicht reißerisch geschrieben, nein, man kann sich dabei entspannt zurücklehnen und alles in Ruhe auf sich wirken lassen. Das Dorf und seine Bewohner sind so charakterisiert, wie man sie sich vorstellt. Sie halten zusammen, einer hilft dem anderen. John Ironmonger schafft es, die Bewohner mit wenigen Worten so darzustellen, daß man sich ein Bild von ihnen machen kann. Sein Schreibstil ist wunderschön und bezaubert. Ruhig - ohne Effekthascherei. Ein Buch, genau richtig zum Entschleunigen, sich in die Handlung fallen lassen. Bei all diesen Eigenschaften des Buches ist es eins garantiert nicht: langweilig. Genau das Gegenteil ist der Fall. Es ist auf seine ganz bestimmte Art spannend.

John Ironmonger ist hier ein Buch gelungen, das auf wunderbare Weise zeigt, was man gemeinsam schaffen kann. "Der Wal und das Ende der Welt" ist ein kleines Kunstwerk - sowohl von seiner Aufmachung her als auch inhaltlich!