Leichte Lektüre

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tanybee Avatar

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St. Piran ist ein winziger Ort an der Küste von Cornwall. Er liegt so versteckt, das sich nicht mal Touristen hierher verirren. Eines Tages wird ein nackter Mann am Strand angespült und am selben Tag auch noch ein Wal. Der nackte Mann ist Joe Haak, er ist vor seinem Leben in London als Analyst bei einer großen Bank geflüchtet.

Und nun wird es schwierig mehr über das Buch zu erzählen ohne zu viel zu verraten. Deswegen möchte ich wage bleiben: Joe hat aus seinem alten Leben Hinweise, das die Menschheit vor einer großen Bedrohung steht und versucht das Dorf darauf vorzubereiten. Der Roman ist also eine Art Dystopie. Wobei das Wort eigentlich viel zu negativ für die Handlung ist. Denn auch wenn mehrmals betont wird, dass die Menschheit schlecht ist und im Notfall jeder nur an sich selbst denkt, spielt sich hier das Gegenteil ab. Es ist eine Dystopie für Leute, die sonst keine Dystopien lesen. Ohne schreckliche Stellen. Praktisch das komplette Gegenteil des Dystopie Klassikers "Die Straße". Ich bin ein bisschen unentschlossen, wie ich das finden soll. Das Buch liest sich gut und es gibt viele interessante Personen. Insgesamt war mir die Geschichte doch etwas zu weichgespült, ohne Ecken und Kanten.
Es gibt aber viele interessante Gedankengänge darüber, wie unsere Gesellschaft und die Zivilisation funktionieren. Was passiert beispielsweise, wenn Supermärkte nicht mehr beliefert werden können? Es gibt kaum noch Vorräte, alles wird just-in-time bereitgestellt. Wenn in diesem perfekten System ein Zahnrad oder auch mehrere wegfallen, was passiert dann? Wie lange wird es dauern, bis die Menschen hungern? Diese Gedankenspiele haben mich sehr fasziniert.

Fazit: Ich mochte das Buch ganz gerne, aber trotz des ernsten Themas ist es doch eine eher leichte Lektüre. Was ja auch manchmal genau das richtige ist.