Über Menschen, Wale und komplexe Zusammenhänge - gedankenvoll großartig!

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duenefi Avatar

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St. Piran ist ein abgelegenes, sehr ruhiges Dorf in Cornwall , die örtliche Grundschullehrerin Martha beschreibt es so:"Wir sind nicht mehr als ein winziger Pickel auf der äußersten Spitze des klitzekleinsten Zehs..."
Dort geschehen an einem Morgen zwei Dinge auf einmal, und schon ist die beschauliche Welt des Dorfes aus den Fugen: Der alte Strandgutsammler Kenneth sichtet einen Wal, und Charity, ein junges Mädchen aus St. Piran, stolpert fast über den angespülten, nackten Mann, der sich als Joe Haak aus London City entpuppt. Man bringt ihn zu dem pensionierten Arzt des Dorfes, der ihn nach der Untersuchung auch erst einmal beherbergt.
Als Joe sich zu fragen beginnt, was er hier überhaupt zu suchen hatte, warum er bei dieser stürmischen, kalten Jahreszeit nackt ins Wasser stieg und wie es nun weitergeht, erahnt der Leser, dass hier noch mehr dahintersteckt - nur was verbirgt Joe?!
Joe geht hinaus an den Strand, um evtl. seine Autoschlüssel, Klamotten und Geldbörse wiederzufinden, da taucht der Wal wieder auf wird angespült und strandet, und es wird Zeit für eine riesige Rettungsaktion...
Aufgrund der Ereignisse beginnt fast unmerklich eine allgemeine Veränderung, z.B. finden Charity und Casey, ein junger Mann aus dem Dorf, der Joe letztendlich zum Artz trug, zusammen.
Und bei der Organisation und Durchführung der Rettungsaktion für den Wal spürt man den grossen Zusammenhalt der Dorfbewohner, der dann vom Erfolg gekrönt wird, als der Wal wieder ins Meer schwimmen kann...
Genauso geht es dann auch weiter, Joe der Analyst zeigt uns komplexe Zusammenhänge auf, wo wir erstmal nur kleine Vorkommnisse wahrnehmen.
Es geht um Menschlichkeit, Gemeinschaft und ist einfach schön zu lesen.
John Ironmongers Schreibweise ist wunderbar, warm und einfühlsam, aber nicht kitschig, der Autor versteht es, scheinbar nichtige Kleinigkeiten spannend zu machen und man hat das Gefühl, jeden Einwohner von St. Piran persönlich zu kennen.