Wie Legenden entstehen können

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anne Avatar

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Wenn das Ende der Welt naht und die menschliche Natur den Menschen überrascht.

Der Auftritt von Joe Haak in St. Piran reicht für eine Legende. Ein Banker der aus der Stadt flieht. Er kommt nackt auf einem Wal angeritten, mit einer Vision vom Ende der Welt. Er weiß, dass alles zusammenhängt und hofft, dass die Menschheit nicht nur drei Mahlzeiten von der Anarchie entfernt ist. Joe weiß was kommen wird. Er beschließt sich und das kleine Dorf zu retten.

Aufgrund des Covers hätte ich auf ein seichtes Buch geschlossen. Gleiches gilt für die Inhaltsangabe. Ich habe mir beides noch einmal angesehen und bemerkt, das die Hülle des Buches mich auf den Inhalt hätte vorbereiten müssen. Ich frage mich wie ich auf den Eindruck 'Dorfidylle mit etwas Dramatik' gekommen bin. Der Roman ist nicht die dramatischste oder schockierendste Endzeit-Katastrophen-Geschichte. Zahlreiche Filme, Serien und Bücher bereiten uns auf grausamere Art auf das Ende der Welt vor. Ganz im Gegenteil, der Roman vermittelt so etwas wie Hoffnung. Die Theorie von der Grausamkeit der Menschheit wird in diesem Roman widerlegt. Trotzdem baut die Geschichte ständig ein ungutes Gefühl auf. Ich konnte den Roman nicht an einem Stück lesen. Das System der Welt und ihre Zusammenhänge waren mir nicht wirklich neu, aber es zeigte mir zum ersten Mal die Ausmaße. Obwohl der Roman keine wissenschaftliche Abhandlung des Themas ist, erschienen mir die geschilderten Theorien zu den Folgen großer Katastrophen fundiert.

Das Buch verschafft uns eine neue Sicht auf die menschliche Natur. Eine schöne Geschichte die einen Einblick darin gewährt, wie Legenden entstehen.