Falsches Spiel

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Mira Bunting gehört einer Gruppe von Umweltaktivisten an, welche Pflanzen auf öffentlichem Grund aussät und erntet, aber durchaus auch auf ungenutzten privaten Flächen - die Ernte ist für gute Zwecke vorgesehen. In völligem Gegensatz zu diesen Idealisten steht Robert Lemoine, ein Milliardär, der ein wertvolles Grundstück in einem Erdbebengebiet erwerben möchte. Ob seiner lauteren Beweggründe dürfen Zweifel bestehen. Und genau dieses Grundstück hat Mira kürzlich als großartige Anbaufläche auserkoren. Was wird passieren, wenn Mira und Lemoine aufeinandertreffen?

Ein phantastisches, sehr dynamisches Titelbild in Schwarz-Weiß lässt, ebenso wie der Klappentext, auf eine spannende Geschichte hoffen. Auch die Leseprobe wirkt überzeugend auf mich – der Schreibstil ist gekennzeichnet von strukturierten, teils recht langen Sätzen, welche das Geschehen gut widerspiegeln. Leider kommt es dann über weite Strecken zu langatmigen Szenen, es dauert (zu) sehr, bis Spannung aufkommt und die Handlung mich als Leser endlich abholt. Trotz der vielen Seiten, welche den einzelnen Personen gewidmet werden, bleiben diese eher oberflächlich und austauschbar, berühren konnte mich keine von ihnen, was ich doch recht schade finde. So ist das Lesen trotz der überaus interessanten Themenkonstellation bis zum letzten Drittel hin eher mühsam und beschwerlich, Umweltschutz, Prepper, Hacken von Handys oder Überwachung per Drohne hätten möglicherweise mehr hergeben können.

Der Wald, Birnam Wood, ein Buch, das mich auf der Stelle angelacht hat, letztendlich aber nicht meine Erwartungen getroffen hat. Aufgrund der vielen sehr positiven Rezensionen empfehle ich aber durchaus, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Grundthema ist in dieser Art und Weise nicht bereits in zahllosen anderen Büchern vertreten und der Schreibstil spricht für sich.