Vielschichtig

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kasimir Avatar

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Die Grundidee zu diesem Buch ist originell, eher selten auch der Schauplatz Neuseeland: Die Guerrila-Gardening-Gruppe Birnam Wood trifft auf den charismatischen Multimilliardär Robert Lemoine, der ebenso wie Mira, die Leiterin der Gruppe, an einem abgelegenen Grundstück interessiert ist, wenn auch aus völlig anderen Gründen als sie. Dennoch verweben sich ihre Schicksale an diesem Ort auf dramatische Weise. Irreführend ist meiner Meinung nach insofern der Titel „Der Wald“; hier hätte man es ausnahmsweise wirklich beim englischen Originaltitel („Birnam Wood“) belassen können. Die Autorin zeichnet sehr ausführliche Porträts und die Entwicklungen der verschiedenen Protagonisten, zu denen auch der kürzlich geadelte Schädlingsbekämpfer Sir Owen Darvish und seine Frau gehören, die Eigentümer des fraglichen Landes. Dennoch bleiben die Figuren seltsam flach und unwirklich, die Guten wie die Bösen. Nichtsdestotrotz werden viele aktuelle Themen unserer Zeit berührt und moralische Fragen gestellt. Das Buch liest sich gut, richtig Spannung kommt aber erst im letzten Drittel auf, wobei die Auflösung am Ende nach all der Ausführlichkeit am Anfang für mich etwas enttäuschend war.