Höllenpflanze

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archer Avatar

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In aller Welt treffen sie ein: die kleinen Päckchen ohne Absender und nur mit ein paar seltsamen Samen. Wer sie einpflanzt, bereut es schon bald, denn sie wuchern, vermehren sich, verdrängen nicht nur die anderen Pflanzen, sondern verbreiten Krankheiten. Dann gibt es die erste Tote und sie wird nicht die Einzige bleiben. Als der Pflanzenneurologe und Autor Marcus Holland auf einer Leserese in den USA ist, passiert etwas Schreckliches: Zuerst versucht eine Frau, ihn umzubringen, dann wird er von den Behörden gebeten, ihnen bei der Bekämpfung der "Höllenpflanze" zu helfen. Bald findet sich Holland nicht nur auf einer fieberhaften Suche nach einem Gegenspieler wieder, die ihn nicht nur nach China und in historische Geheimnisse führt, sondern auch sein Leben und das der gesamten Menschheit bedroht.

Hier haben wir einen ökologischen Thriller vorliegen, der mit What-ifs spielt, deren Eintreffen gar nicht mal so unwahrscheinlich ist. Pflanzen, die miteinander kommunizieren (kennt man schon), Pilze, die eine Art unterirdisches Wood Wide Web bilden (kennt man auch schon), megaschlaue Ki (bestimmt nicht mehr so fern): Das wird in rasante Szenen mit einer Jagd um den Erdball verpackt, in viele kurze Kapitel, mit sehr guter Recherche und dem Verknüpfen verschiedener Erkenntnisse, die man bereits hat. Nicht ganz glücklich war ich mit einigen Actionszenen, die entweder James-Bond-like abliefen oder bei denen sehr unwahrscheinliche Zufälle aus der Patsche halfen. Gut hingegen hat mir der offene Schluss gefallen, in den man dann doch wieder selbst hineininterpretieren konnte, was man wollte. Alles in allem eine kurzweilige, spannende Lektüre.