Pflanzliche Dystopie

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isaba Avatar

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Der Thriller "Der Wald" von Tibor Rode ist ein beeindruckendes Beispiel für hervorragend recherchierte Wissenschaftsthriller, die so realistisch daher kommen, dass man sich beim Nachrichten schauen fast ein wenig wundert, keinen Beitrag zum Thema Invasive Pflanzen zu sehen.

Der Leser begleitet den Biologen Marcus Holland bei seinem Kampf gegen die geheimnisvolle Macht, die eine invasive Pflanzenart in kürzester Zeit in der gesamten Welt verteilt hat. Diese ist hochgefährlich und kaum zu stoppen. Viel mehr kann man von der Story an dieser Stelle gar nicht preis geben, ohne den Lesegenuss zu mindern, denn man fliegt nur so durch das Buch und ist regelmäßig überrascht und schockiert über neue Wendungen und Fakten, die nahezu alle Kapitel füllen.

Ein wenig abschreckend wirkt das Cover und für mich auch der Titel, denn ich habe dahinter nicht eine derart gute Dystopie erwartet, die so spannend und so realistisch ist. Die Hauptfigur Marc Holland ist sehr gelungen, der Charakter kommt authentisch rüber und der Zeigefinger ist nie so stark gehoben, dass es unsympathisch wird. Die Nebenfiguren bekommen nicht ganz so viel Tiefe, aber das stört den Lesespass überhaupt nicht.

Durch die vielen kurzen Kapitel kann man das Buch kaum aus der Hand legen und fliegt nur so durch. Die Themen sind super aktuell, gerade im Bereich KI wird es wirklich interessant und lehrreich. Ganz zum Ende der Geschichte wurde es für mich eine Spur zu drastisch, die gesamte Geschichte jedoch gefällt mir sehr gut: Kreativ, super geschrieben und ein wichtiges Grundthema.

Die Leseprobe hat nicht zu viel versprochen, denn das ganze Buch hält das Niveau der ersten Seiten. Ich war begeistert und spreche eine unbedingte Leseempfehlung für alle Fans von wissenschaftlichen Thrillern und Dystopien aus.