Spannendses "Was-wäre-wenn...?"-Szenario mit Längen

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poutschie Avatar

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Die Idee des Thrillers hat mich direkt gepackt: Was passiert, wenn man der Natur hilft, sich selbst zu verwalten? Wie weit geht die Natur? Wendet sie sich auch gegen ihre „Schöpfer“, die Menschen? Der Thriller vereint aktuelle und zum Teil in der Forschung kontrovers diskutierte Themen in sich: Klima(schutz), Künstliche Intelligenz und ihre (Un-) Möglichkeiten, Kommunikation innerhalb von Pflanzen usw.

Die Umsetzung im Buch erfolgt, vielleicht durch das Genre „Thriller“, zum Teil etwas reißerisch. Erzählt wird durch verschiedene Protagonisten, deren Zeitebenen sich unterscheiden. Da gibt es die aktuelle Zeitebene rund um den Buchautor Marcus Holland sowie einer Person namens Ava und die Vergangenheit rund um die Archäobiologin Waverly Park. Jedes Kapitel ist ein in sich geschlossener (Zeit-)Sprung innerhalb der Protagonisten. Das ist beim Lesen anfangs und gegen Ende durchaus kurzweilig, allerdings wurde es mir in der Mitte des Buches etwas langatmig und ich musste mich selber motivieren, weiterzulesen. Hier hätte kürzen gutgetan. Auch gelang für mich nicht unbedingt das Aufrechterhalten von Spannung: Jedes einzelne Kapitel endet mit einem Cliffhanger, was bei mir nach einiger Lesezeit zu Ermüdungserscheinungen führte. Statt den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten oder für Überraschungsmomente zu Sorgen, führte dies eher zu Langatmigkeit.

Interessant macht den Thriller in jedem Fall, dass er zum Schluss keine finale (Auf-)Lösung bietet.

Ein Detail noch zum Schluss: Der Autor selber referiert in seinem Thriller des Öfteren auf Dan Brown, wenn auch eher inhaltlicher Natur. Der Roman selber, sein Aufbau, Schreibstil und auch die kulturgeschichtlichen Querverweise, haben mich häufig genug aber grundsätzlich an die Bücher von Dan Brown erinnern lassen. Hier ist jemand entweder ein großer Fan oder hat sich viel abgeschaut. Das macht es beim Lesen aber nicht Unspannender.