Etwas zu viel Probleme

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tigerbea Avatar

Von

Der Herbst hat in Kivik in Südschweden Einzug gehalten. Sallys Pension ist immer ausgebucht und mit Peter hat sie endlich auch in der Liebe ihr Glück gefunden. Vanja bereitet ihre Kunstausstellung vor. Bei der Eröffnung begegnet sie unerwartet ihrer Jugendliebe Leif. Sofort sind die Erinnerungen an längst vergessen geglaubte Zeiten wieder da. Josefin hat neben ihrer Arbeit auf dem Hof eine Vintage-Boutique eröffnet, die aber keine Beachtung in der Gegend findet. Verzweifelt sucht sie deshalb die Bekanntschaft zu der herrischen Cilla, um in deren Freundeskreis zu kommen. Daß sie damit für ihre Familie eine Lawine von Problemen auslöst, kann sie nicht ahnen. Ebensowenig ahnt Sally, daß sie mit ihren Nachforschungen zu Vanjas Kindheit die Beziehung zu ihrer Mutter aufs Spiel setzt. Jede der drei Frauen sucht für sich den Weg in eine glückliche Zukunft. Bis sie merken, daß sie das gemeinsam am Besten schaffen, ist es ein steiniger Weg.

In der Jahreszeiten-Saga von Anna Fredriksson ist "Der Weg ins Apfelreich" der letzte Teil. Es wäre interessant gewesen zu erfahren, wie sich das Zusammenleben der Menschen in diesem Roman weiter entwickelt. Ich hatte gehofft, daß ich Vanja im letzten Teil besser verstehen könnte. Leider war das nicht der Fall. Ihre Art macht sie für mich nicht sympathisch. Wenn sie jemanden braucht, ruft sie ihn zu sich, aber sobald ihr irgendwas gegen den Strich geht, stößt sie den Menschen von sich. Ich möchte sie nicht zur Freundin haben. Das ist auch für Sally ein Problem, denn daß sie ihre Familie kennenlernen will, ist nur verständlich. Deshalb sitzt Josefin immer zwischen den Stühlen. Sie mag ihre Großmutter, möchte aber auch, daß ihre Mutter glücklich ist. Diese Dreierbeziehung wird von Anna Fredriksson sehr lebensnah beschrieben. Man stellt sich in der Geschichte sehr schnell auf die eine oder andere Seite und erlebt die Probleme hautnah mit. Auch wenn nicht immer alle logisch agieren, kann man sich in die Handlung hineinversetzen. Das Buch beleuchtet Mutter-Tochter-Beziehungen, die ja sehr oft problematisch sind. Ob sie allerdings so krass sein müssen, ist die Frage.