Nickis Vermächtnis

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Eine einsame Wanderung in Nordeuropa. Nur zu zweit und ganz viel Natur. Doch es kommt, wie es kommen musste und Julia und Nicki sind den Naturgewalten hilflos ausgeliefert und kämpfen ums Überleben. Dies erinnert mich an „Der Ausflug“ von Ulf Kvensler oder auch „The Hike“ von Lucy Clarke und muss sich damit messen lassen. Also kein neues Setting, aber trotzdem anders interpretiert.

Schon der Einstieg über den Prolog ließ mich zweifeln. Generell bin ich kein Freund davon, aber wenn er schon da ist, sollte er auch nachwirken und Spannung aufbauen. Dieser hier hingegen bleibt blass und überflüssig. Alles, was er erzählt, ist ohnehin im Klappentext zu erahnen.

Auch gestört hat mich die sehr schlichte Sprache. Zwar sorgt sie für ein zügiges Leseerlebnis, doch leider blieb ich emotional auf Distanz. Gefühle und Ängste sind hier nicht transportiert worden. Trotz der bedrohlichen Situation, in der sich Julia befindet, war es weder fesselnd noch ergreifend oder emotional. Ich habe selten echte Spannung oder Empathie empfunden.

Und als man sich fragt, wie denn jetzt der tatsächliche Hergang war, wird plötzlich und viel zu schnell die Auflösung präsentiert. Aber für mich hat sie Lücken und so wirklich rund und stimmig sind mir die Abläufe nicht.
Einige Elemente scheinen stillschweigend mit vagen Erklärungen abgetan zu werden. War es nun Halluzination, Verdrängung oder schlichtes Vergessen?

Fazit: schnelle Lektüre, aber weder inhaltlich, nicht sprachlich wirklich überzeugend