spannende Lektüre mit Überraschungsmomenten

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smartie11 Avatar

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„Regen und Nebel erschweren mir die Sicht. In dem dunstigen Schleier verschwimmen die bleichen Birken um mich herum zu geisterhaften Skulpturen. Manchmal glaube ich, eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrzunehmen, ein Schatten, der im Nebel verschwindet.“ (S. 7)

Meine Meinung:
Nach einem kurzen, packenden Prolog, der uns einen Ausblick darauf gibt, was uns erwartet, gönnt uns Rebecca Russ keine 35 Seiten, bevor sie ihre beiden Protagonistinnen in die schwedische Wildnis schickt und uns auf eine sehr spannende Lesereise mitnimmt.

Schon von Beginn an lauert in dieser Geschichte eine kaum zu fassende, unterschwellige Bedrohung und die Idylle der rauen schwedischen Wildnis zeigt rasend schnell ihr unbarmherziges und lebensfeindliches Gesicht. Entsprechend rasant schnellt die Spannung in die Höhe und man teilt beim Lesen Julias Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Verlorensein. Die größte Unsicherheit ergibt sich dabei über lange Strecken des Buches aus der alles bestimmenden Frage, was eigentlich geschehen ist und wie es so weit kommen konnte. Geschickt verwebt die Autorin dabei einen zweiten Erzählstrang in ihre Geschichte, der sich mit den Geschehnissen in der Wildnis im steten Muster abwechselt. Anfangs fragte ich mich noch, warum sie diesem Handlungsstrang so breiten Raum gibt – doch diese Frage wird sie später beantworten.

Dieser Thriller geht wirklich unter die Haut, bietet absolut fesselnde Leseunterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite und überrascht dabei mit mehr als einem dramatischen Plottwist.

Einen Stern Abzug vergebe ich, da in dieser Geschichte auch ein paar Zufälle eine Rolle spielen – etwas, das ich persönlich nicht ganz so sehr mag, auch wenn es im echten Leben natürlich auch immer schicksalsentscheidende Zufälle gibt. Außerdem hatte ich mir von der Geschichte noch ein bisschen mehr „Wildnis“ erwartet. Die Beschreibung von Julias Herausforderungen in den abgeschiedenen schwedischen Wäldern hätte für mich gerne noch ein bisschen mehr Raum einnehmen dürfen.

Alles in allem aber ein packendes Leseerlebnis

FAZIT:
One versus Wild - ein packendes Leseerlebnis mit dramatischen Plottwists.