Vorhersehbar

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@lesejette510 Avatar

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Julia und Nicki, zwei beste Freundinnen, wagen für Julias Junggesellinnenabschied ein Abenteuer der besonderen Art: eine mehrtägige Wanderung auf dem abgelegenen Kungsleden-Wanderweg in Schweden. Was als besondere Zeit zu zweit geplant war, entwickelt sich schnell zum Albtraum. Eines Morgens ist Nicki spurlos verschwunden – und Julia steht allein in der Wildnis, ohne Karte, ohne Plan, ohne Antworten. Während sie verzweifelt versucht, einen Ausweg zu finden, scheint sie von einer seltsamen Gestalt verfolgt zu werden. Realität und Einbildung verschwimmen.


Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen. Der Klappentext versprach eine spannende Geschichte in atemberaubender Naturkulisse – doch was folgte, war für mich eine sehr vorhersehbare Handlung ohne echten Spannungsbogen. Viele Wendungen waren von Anfang an absehbar, wodurch der Nervenkitzel für mich fast völlig ausblieb.

Auch die Figuren blieben blass. Vor allem Julia wirkte auf mich wenig greifbar und hat keine echte Entwicklung durchlaufen. Stattdessen wirkte sie oft naiv und wenig reflektiert, was es schwer machte, mit ihr mitzufühlen. Auch Nicki konnte mich als Figur nicht erreichen – ihr Verhalten wirkte oft glaubwürdig.

Der Schreibstil selbst war zwar flüssig, aber für ein Buch dieser Thematik hätte ich mir mehr Tiefe, Atmosphäre und psychologische Raffinesse gewünscht.

Der Weg hat mich enttäuscht. Die Idee – zwei Freundinnen allein in der Wildnis, eine verschwindet spurlos – hat viel Potenzial, das jedoch leider nicht ausgeschöpft wurde. Statt Spannung gibt es eine sehr durchschaubare Geschichte mit eher eindimensionalen Figuren. Wer auf Nervenkitzel, atmosphärische Landschaftsbeschreibungen und psychologische Tiefe hofft, wird hier leider nicht fündig.

Empfehlung: Für Leserinnen und Leser, die einen echten Thriller oder Psychodrama suchen, ist dieses Buch eher nicht geeignet.