Der Welt nicht mehr verbunden

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dear_fearn Avatar

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Der Welt nicht mehr verbunden. Der Titel trifft es bereits.

Ich bin erst 25 und habe den Hype um Antidepressiva nie miterlebt. Für mich war das auch kein Thema, bis mir etwas schlimmes zugestoßen ist und ich mich anschließend an mein Trauma in eine posttraumatische Belastungsstörung und schließlich chronische Belastungsdepression manövriert hatte. Als ich irgendwann an dem Punkt angekommen war, dass ich lieber vom Balkon stürzen als weiterleben wollte, bekam ich Medikamente. Therapie allein hat mir nicht geholfen. Aber wenigstens habe ich sie bekommen. Einige Medikamente kommen mir bekannt vor. Citalopram kam bei mir zum Einsatz, auch Quetiapin, um mir beim Schlafen zu helfen. Ich habe es abgesetzt, nachdem mein Freund eine halbe Stunde vergeblich versuche, mich zu wecken. Nach 8 Jahren Therapie bin ich wieder wohlauf, denke ich. Nichtsdestotrotz nehme ich immer noch ein leichtes Antidepressivum, versuche aber es abzusetzen. In vielem vom Autor beschrieben, finde ich mich wieder. Auch ich war als Kind schon anfällig, bekam aber erst später den Auslöser für die Krankheit. Wissenschaftliche Studien sind meist eher trocken formuliert. Umso mehr freut es mich, dass ein Autor mit persönlichem Einblick und eigener Sicht dieses Thema erzählerisch aufarbeitet.