Sind Depressionen wirklich eine Fehlfunktion des Gehirns?

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kindder80er Avatar

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Ratgeber sind am authentischsten, wenn sie von Menschen verfasst wurden, die das Grundthema kennen und Erfahrungen selbst gemacht haben. Der Autor Johann Hari kennt Depressionen quasi von klein auf und nimmt seit seiner Jugend Antidepressiva. Er fühlt sich dadurch befreit und die paar Nebenwirkungen nimmt er in Kauf, denn schließlich will er "normal" sein. Jahrzehntelang ist er ein Verfechter dieser Therapieform, obwohl er immer wieder die Dosis erhöhen lassen muss und sein Arzt ihm sagt, dass er ihm dennoch trübsinnig vorkommt.

Irgendwann spürt auch er, dass etwas anderes her muss, wenn er sein Leben wieder in den Griff bekommen will. Er beginnt zu hinterfragen, ob Depressionen wirklich nur eine Fehlfunktion des Gehirns ist und ob man ihr wirklich mit chemischen Mitteln beikommen kann.

Ich bin gespannt, welche Mittel und Wege der Autor gefunden hat. Der Schreibstil ist auf jeden Fall sehr flüssig und locker. Anhand seiner eigenen Geschichte kann man vieles nachvollziehen und verstehen. Vor allem, dass man sich nicht zu schämen braucht!

Erschreckend ist, wieviele Menschen vor allem in der westlichen Welt eigentlich unter dieser Krankheit leiden! Und die Zahl steigt stetig! Hängt es mit unserem Lebensstil zusammen? Liegt zu viel Druck auf der Gesellschaft oder dem Einzelnen? Ist die Veranlagung vererbbar? Fragen, die das Buch vielleicht beantworten kann.