Wieder nach Hause finden

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clara_fall Avatar

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Ein Apfel in Vietnam, getränkt in Pestiziden, ist es am Ende des Leidensweges des Autors, der ihn genauer hinsehen und tiefer nachdenken lässt, was da in den vergangenen Jahren mit seiner Psyche und seinem Körper geschehen ist. Im Alter von 18 Jahren bekommt er Antidepressiva verschrieben und er empfindet es wie einen chemischen Kuss, wie eine sehnlichst erwartete Liebkosung nach einer langen Zeit der Ängste und des Weinens. Ohne genauere Nachfragen, weder von seiner Seite noch von der der verschreibenden Ärzte, nimmt er über viele Jahre diese Mittel und ist für seinen Umkreis ein großer Verfechter dieser Verfahrensweise.
Erst durch kurze Andeutungen einzelner Therapeuten beginnt ein langer Weg der Nachforschung. Der Autor vergleicht diesen Kampf damit, dass es ihm leichter fiel, für journalistische Zwecke mit Auftragskillern mexikanischer Drogenkartelle in Kontakt zu treten als damit zu beginnen, die wahren Ursachen für Depressionen und Ängste zu suchen.
Die Leseprobe gibt bereits Einblicke in viele Studien. Erschreckend ist z.B., dass Deutschland ein Spitzenreiter im Verschreiben von Antidepressiva ist und sich erst langsam Widerstand und Zweifel regen.
Ein sehr (erschreckend) faszinierendes Thema, mit dem sich jeder Erwachsene auseinandersetzen sollte, egal ob als Betroffener oder Beobachter.