Eine spannende Zugfahrt mit viel Magie

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Der Anfang ist recht deprimierend. Flinn wohnt mit der Mutter und den jüngeren Halbgeschwistern im Nirgendwo. Weidenborstel heißt das kleine Kaff. Neben der desaströsen finanziellen Lage hat Flinn auch das Gefühl von niemanden verstanden zu werden. Sie sehnt sich nach ihrem älteren Bruder Jonte, der vor zwei Jahren spurlos verschwunden ist. Das einzige Lebenszeichen von Jonte ist ein Postkarte von ihm.

Als sie eines Tages am verlassenen Bahnhof in Weidenborstel wieder ihren Gedanken an Jonte nachhängt, hält dort tatsächlich ein Zug wie er auf der Postkarte abgebildet ist. Flinn denkt nicht lange nach und springt auf. Lange bleibt sie nicht unentdeckt. Dass Flinn kein Ticket für den Zug hat, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit und wirft viele Fragen auf. Nach Erlaubnis des Schulleiters darf sie dann aber 2 Wochen lang im Weltenexpress mitreisen.

Für Flinn eröffnet sich, neben der Möglichkeit nach dem Verbleib ihres Bruders zu forschen, eine neue Welt. Nicht nur dass der Weltenexpress ihr den Besuch fremder Länder ermöglicht, sie findet Freunde, sie sieht Dinge, die von magischen Kräften gesteuert werden und sie lernt eine Schule mit einem Stundenplan der anderen Art kennen. Aber natürlich lauern auch Gefahren und Menschen, die es nicht so gut mit ihr meinen. So ist neben der Faszination für die magischen Elemente auch jede Menge Spannung gegeben.

Die Figuren sind alle vielschichtig. Neben Flinn haben auch Pegs, Kasim und Fedor ihre Geheimnisse, Familienprobleme oder eine nicht so schöne Kindheit hinter sich. Auch die Gegenspieler haben Gründe für ihr Handeln. Diese ganze Komplexität von Figuren, Handlung und magischen Elementen wurde sehr gut ins Gleichgewicht gebracht, so dass man als Leser nie überfordert oder gelangweilt ist. Das Buch ist einfach spannend, geheimnisvoll und magisch und damit ein toller Tipp für den Leseherbst!