Der Neurotiker und die Gärtnerin

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lerchie Avatar

Von

Tilly betrieb eine kleine Gärtnerei. Sie wohnte hier mit ihrem Sohn Isaac, ihr Mann war vor Jahren gestorben. Von ihrer Angestellten Sari hatte sie erfahren, dass ein reicher Mann sie bitten wollte, seinen Garten zu gestalten, doch Tilly hatte ihr aufgetragen, abzulehnen. Im Moment sah sie gerade nach einer Giftschlange, einem Kupferkopf, stieß ihn mit dem Besenstiel an, doch er rührte sich nicht. Töten würde sie das Tier nicht, Isaac würde sonst ausflippen.
Sie saß auf der Terrasse als das Auto kam und anhielt. Es war der Fremde und was er in ihrem Garten so überblickte gefiel ihm. Er gab ihr kurz die Hand, sehr lasch. Er ließ sich nicht abwimmeln, auch wenn Tilly den Auftrag immer wieder ablehnte. Sie erklärte sich bereit, ihm ihren Garten zu zeigen.
James war mit seinem Alfa Romeo sehr schnell unterwegs. Er litt unter Angstneurosen, warum nur hatte er der Frau die Hand gegeben. Nun hatte sie sämtliche Bakterien auf ihn übertragen. Vor einer verlassenen Tankstelle kippte er sich eine von sechs Flaschen Sagrotan über die Hände und ließ sie in der Luft trocknen. Er konnte nicht mehr zurück, denn er hatte in Illinois alles verkauft, seine Farm, sein Softwareunternehmen, einfach alles, außer dem Auto und seiner Kawasaki. Er war hier um an der Duke Universität an der geplanten Versuchsreihe zur Konfrontationstherapie in Durham teilzunehmen. Er wollte endlich einen Weg finden, sich von seinen Ängsten zu befreien. Einmal hätte diese Zwangsstörung ihn beinahe umgebracht, doch einmal war genug. Er würde sich seiner Angst stellen, seiner Angst, die die Mutter aller seiner Ängste war. Die Angst vor Erde und Schmutz. Wer würde zusehen wie Tilly, denn nur sie kam in Frage, sein gut vier Hektar großes Grundstück verschönern würde, doch hauptsächlich wollte er sehen, wie sie in der Erde grub.
Warum nur hatte er ihr die Hand geschüttelt, eine Hand die wo sich der Schmutz bis unter die Nägel zog. Er war überzeugt, dass sie ihm die Bakterien übertragen hatte, er musste nach Hause, alle Kleidung waschen, sogar seine Turnschuhe. Er selbst musste duschen und das Auto innen und außen reinigen…
Die Buchbeschreibung: Seit die junge Landschaftsgärtnerin Tilly ihren Mann auf tragische Weise verlor, lebt sie sehr zurückgezogen. Bis James vor ihrer Tür steht. Er leidet an einer Zwangsneurose.
Mit Gärtnerei will er sie überwinden, und ausgerechnet die bezaubernd-chaotische Tilly soll ihm dabei helfen. Tilly ist wenig begeistert. Sie hat genug eigene Probleme, und ein ordnungsliebender Amerikaner ist das Letzte, was sie in ihrem Garten gebrauchen kann. Doch James bleibt hartnäckig, und plötzlich werden beide zwischen Rosen und Lavendel von der Liebe überrascht.

Die LP ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Angstneurotiker James erinnert mich irgendwie an die Fernsehserie Monk, bei dem ja auch alles akkurat sein muss, und der auch keine Hände schüttelt. Auch er hat Tücher dabei um sich die Hände abzuwischen, doch so schlimm, dass er Sagrotan braucht, ist er doch nicht. Auf jeden Fall hat mich die LP neugierig gemacht. Mich interessiert ob und wie Tilly es schafft, James von seiner Neurose zu befreien. Über einen Buchgewinn würde ich mich freuen.