Mord und Intrigen im Wendland

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bibliophil04 Avatar

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Nach die "Sehenden und die Toten" legt Sia Piontek mit "Der Wolf im dunklen Wald" die Fortsetzung der Krimi-Reihe um Kommissarin Clara und ihre Tochter Lana vor, die im Wendland spielt. So viel sei inhaltlich verraten: der Titel des Buches verspricht nicht zu viel und ergibt am Ende bei der Auflösung der Mordfälle metaphorischen Sinn.
Insgesamt gelingt Piontek mit Band wieder eine Kriminalroman, der zwar durchaus nicht immer brisant voranschreitet, dafür an diesen Stellen aber viele Einblicke in die Charaktere der Akteure liefert. Und genau das ist die Stärke der Krimi-Reihe. Kriminalkommissarin Clara und ihre Tochter, die hochsensible Lana, werden Seite um Seite genauer gezeichnet und zu nahbaren Charakteren erschaffen. Hierbei lassen sich direkte Anschlüsse an Band eins entdecken, aber auch neue Perspektiven wie das Verhältnis zu Lanas Vater, das gleichzeitig Parallelen zum vorliegenden Fall aufscheinen lässt, werden in die Geschichte eingewoben.
Gleichzeitig wird aber auch die Krimihandlung nicht vernachlässigt. Düstere Machenschaften treten bei der Drückjagd zum Vorschein, die sich bis ins Milieu der Windparkprojektierer und Werbetexter zieht. Denkt man nach circa Dreiviertel des Buches dann auch den Mörder entlarvt zu haben, wird man am Ende durch einen geschickt eingeleiteten plot twist doch eines Besseren belehrt. Die Spannung bleibt also durchweg hoch - und lässt auf einen dritten Band um Clara und ihre Tochter Lana hoffen.