Am Anfang war das Wort und es lebt weiter

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Zunächst zusammengefasst gesagt: ich fand das Buch sehr sehr spannend und die Thematik aktuell - vordergründig Bergsteigerthematik, doch eigentlich das Thema der Tibetischen Kultur, kann sie gerettet werden über die chinesische Okkupation hinaus? Ja, sie kann, denn das Wort ist das, das weiterlebt, über alle Greuel hinweg.

Luca und Bill sind zwei britische Bergsteiger und im Himalaya unterwegs, doch kurz vor dem Gipfelsturm erleidet Bill einen Schwächeanfall und die Aktion muß abgebrochen werden. Sehr zum Unmut von Luca, zumal der nämlich einen pyramidenartigen Berg entdeckt hat, dessen Geheimnis ihn reizt. Zurück in London erforscht er alte Karten und bekommt einen Hinweis auf ein mögliches Beyuls, jene mysteriöse buddhistische Heiligtümer, die als verschollen gelten. Er wagt mit Bill einen zweiten Anlauf.

Eine Parallelhandlung dazu: Tibetische Mönche finden in einem kleinen Jungen die neue Inkarnation des verstoerbenen Panchen lama und müssen ihn in Schutz bringen,  da die chinesische Regierung ihn beseitigen will und ihren eigenen Kanditaten küren will. Beauftragt mit der Hetzjagd ist  einer der gnadenlosesten Männer des Regimes, Hauptmann Zhu,der weder Gewissen noch Gnade kennt.

Die Handlungsstränge kommen zusammen, weil die Chinesen davon ausgehen, dass die Bergsteiger den Jungen in Sicherheit schaffen sollen, was zwar nicht deren anfängliches Ziel ist, was sich aber entwickelt zu einem Plan, als sich ihnen  eine junge Frau, Shara, anschließt, die zielbewußt aber anfänglich noch sehr geheimnisvoll unterwegs ist. Sie geraten  in eine arge Notsituation, so dass Shara die Beiden in ein Kloster führt, einen geheimen  Ort und Rückzugsraum, der auch den Jungen schützt .

Die Chinesen  sind den Bergsteigern und ihren Schutzbefohlenen auf den Fersen und es kommt im Kloster wie mitten in der Bergwelt zum "Showdown", ungeheuer spannend inszeniert , abwechselnd mal diesen mal jenen Ort im Blick. Mitunter ist die Handlung recht grausam, sicherlich aber real, zumal auf einem realen Hintergrund aufgebaut.

Dass am Schluß das Wort siegt, das wichtiger ist als alles Materielle, das Wort, das bewahrt, tradiert, aufbauend und auch heilend wirkt, ist tröstlich angesichts des schweren Schicksals, welches einige erleiden müssen, die doch auf der rechten Seite kämpfen, auch wenn sie das z.T. erst spät entdecken.