Bergsteigerdrama im Tibet

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gisel Avatar

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Während Luca und Bill von Großbritannien aus die Besteigung eines geheimnisvollen Berges im Tibet angehen, jagen dort vor Ort chinesische Soldaten nach der Inkarnation des neuen Panchen Lama. Der chinesische Anführer ist gnadenlos, er geht buchstäblich über Leichen, um zu verhindern, dass ein neunjähriger Junge zum Panchen Lama eingeführt werden kann, denn die chinesische Regierung plant einen „eigenen“ Panchen Lama einzuführen. In den höchsten und unnahbarsten Bergen Tibets kommt es zum schicksalhaften Zusammenstoß zwischen allen Beteiligten… Das Coverfoto passt bestens dazu, lädt ein mit einem Vorgeschmack auf Tibets nebelverhangene, schier unzugängliche Berge und dem Foto eines einsamen kindlichen Mönchs in einem fernöstlichen Kloster.

Das Buch war zwar sehr spannend und gut zu lesen. Mir hat aber der Tiefgang gefehlt, die Hintergrundinformationen zu der Situation in Tibet und zum Panchen Lama. Es ist wohl eher ein „Männerbuch“, das den sportlichen Anteil des Bergsteigens sehr in den Mittelpunkt stellt. Man merkt dem Autor an, dass Bergsteigen sein eigenes Hobby ist. Sehr bildlich hat er die Gegend Tibets geschildert, in der tatsächlich ein solch geheimes Kloster sein könnte. Der neue Panchen Lama, als neunjähriger Junge geschildert, bleibt dabei merkwürdig blass, zu blass für mich. Dafür haben mich die brutalen Schilderungen der Gewalt von Seiten der chinesischen Soldaten gestört, hier hätte mir ein Tick weniger auch genügt.

Das offene Ende des Buches lässt mich glauben, dass der Autor eine Fortsetzung geplant hat. Da mir in diesem Buch der richtige Schuss Thriller, Mystery und/oder Hintergrundwissen gefehlt hat, werde ich es wohl nicht lesen.

Alles in allem zwar kein Thriller, aber ein handwerklich gut gemachtes Bergsteiger-Drama mit einem Schuss fernöstlichem Hauch.