Tolle Kulisse und durchschnittlicher Inhalt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
waldeule Avatar

Von

Das Hochgebirge Tibets ist ein ungewöhnlicher Ort für einen Thriller. Umso mehr faszinierte mich das Bergpanorama und die Kapitel, in denen auf die Berge geklettert wurde. Leider war das Buch ansonsten nur durchschnittlich, zwar entspannend und gut zu lesen, aber inhaltlich nichts besonderes.

Im Mittelpunkt stehen Luca und Bill, die auf dem mysteriösen Berggipfel etwas ganz anderes als erwartetet finden. Daneben spielt auch ein kleiner tibetischer Junge, der von einem Trupp chinesischer Soldaten verfolgt wird, eine gewichtige Rolle. So ist der Thriller eine Mischung aus Schatzsuche und Verfolgungsjagd, wobei er aber weder die Faszination der Suche nach einem geheimnisvollen Schatz wecken konnte, noch die Dramatik eines spannenden Katz- und Maus-Spieles hat. Einzig im Finale, als die Handlungsstränge zusammenlaufen, kommt dann doch etwas Bewegung in die Sache und Spannung auf. In der klassischen Geschichte Gut gegen Böse waren diese Rollen von vornherein klar verteilt. Die Handlung ist dadurch sehr vorhersehbar, wirkliche Überraschungen gibt es fast gar nicht. Dafür aber Begebenheiten, die für mich als Laien reichlich unglaubwürdig wirken.

Der Schreibstil war flüssig und vor allem die Bergszenen detailliert beschrieben. Durch die Abwechslung der verschiedenen Handlungsstränge und die kurzen lesefreundllichen Kapitel kommt keine Langweile auf. Die Personen bleiben aber oberflächlich, tiefere Gefühle werden nur ansatzweise angedeutet. So bleiben sie distanziert, was auch am unsympathischen Hauptdarsteller liegt. Richtig warm bin ich mit ihm nicht geworden. Die Geschichte hat ein befriedigendes Ende, doch viele Detailfragen und Hintergründe bleiben offen.

Fazit: Durchschnittlicher Thriller vor atemberaubender Kulisse. Gerade noch gut.