Überaus realistischer aktueller Abenteuer'thriller'roman

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
xirxe Avatar

Von

Tibet, im Jahre 1956: Ein junger Mönch wird Zeuge, wie chinesische Soldaten ein Kloster niederbrennen und die Älteren brutal ermorden. Knapp 50 Jahre später sind zwei junge britische Bergsteiger in Tibet unterwegs um den Makalu zu besteigen, den fünfthöchsten Berg der Erde. Der Aufstieg misslingt, doch Luca, einer der beiden Männer, erblickt für einen kurzen Augenblick eine perfekt proportionierte Pyramide, die kurz darauf wieder hinter Wolken verschwunden ist. Zurück in Großbritannien beginnt er nachzuforschen und aus Interesse wird Ehrgeiz, diesen unkannten Berg als Erster zu besteigen. Ungefähr zur gleichen Zeit finden Mönche die Reinkarnation des elften Panchen Lama, einen neunjährigen Jungen, den chinesische Soldaten unter allen Umständen versuchen zu töten. Der skrupellose Hauptmann Zhu erhält diesen Auftrag und hinterlässt bei seiner Jagd eine Spur der Verwüstung.

Wie Lucas ehrgeizige Suche nach dem unbekannten Berg, die Flucht des elften Panchen Lama und seine Verfolgung durch Zhu zusammenhängen, schildert der Autor spannend und überwiegend realistisch - zumindest soweit ich dies beurteilen kann (die Kletterszenen empfand ich als durchaus glaubwürdig, Tibet kenne ich leider (noch) nicht). Seine Figuren sind detailliert und differenziert beschrieben, nur wenig wirkt konstruiert und zweifelhaft. Die Vermutung, der Roman drifte eventuell zu stark ins Mystische ab (wie auch der Titel vermuten lassen könnte), bestätigte sich nicht.

Alles in allem ein packender und dramatischer Abenteuerroman mit Thrillerelementen und aktuellem Bezug.