Überraschendes Abenteuer

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buchina Avatar

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Als erstes würde ich diesen Roman nicht als einen Thriller, sondern einen Abenteuerroman bezeichnen. Nicht, dass er nicht die nötige Spannung hat, aber typische Thriller-Leser wären vielleicht sehr überrascht.
Die Geschichte beginnt mit einer grausamen Szene in China der 50er Jahre mitten in der Kulturrevolution. Eine wichtige Bibliothek der Tibeter wird abgebrannt und die Mönche bestialisch ermordet.

Szenenwechsel: 2005 zwei englische Bergsteiger versuchen in Nepal einen Gipfel zu erklimmen. Kurz vor dem Berggipfel erblickt einer der beiden Luca eine Bergpyramide. Zurück in England kann er diese Pyramide nicht vergessen und recherchiert. Nachdem er herausgefunden hat, dass es etwas mit den Heiligtümern der Tibeter zu tun hat, kehrt er mit seinem Freund zurück, um mehr herauszufinden.
Neben der Geschichte der Bergsteiger, folgt parallel ein weiterer Handlungsstrang. Der chinesische Sicherheitsdienst wird beauftragt den Nachfolger des verstorbenen Panchen Lama zu finden. Die Reinkarnation ist ein kleiner Junge, der von den Tibetern versteckt wird. Der Panchen Lama ist neben dem Dalai Lama die höchste Autorität des tibetischen Buddhismus.

Diese beiden Handlungsstränge hängen unmittelbar zusammen und verstärken das Tempo, was schließlich zu einem erbitterten Katz und Maus-Spiel führt.

Neben der tibetischen Religion erfährt man einiges über die chinesische Tibet-Politik, aber auch über Bergsteigerlatein. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Der Spannungsbogen geht schnell steil nach oben und man kann am Ende das Buch kaum aus der Hand legen. An manchen Stellen wirkt die Geschichte etwas konstruiert. Aber der Autor findet immer wieder den Absprung, so dass der Roman nicht ins Fantastische abrutscht.

Zu Beginn wirkte der Roman sehr klischeehaft auf mich, aber er gewinnt an Tiefe und liefert keine einfache Schwarz-Weiß-Zeichnung. Zu meinem Glück halten sich die Bergsteigerbeschreibungen im Rest des Romans zurück. Denn die langatmige Beschreibung der Gipfelbesteigung zu Beginn war für mich persönlich langweilig.
Ein gutes Buch mit einem interessanten Thema.