Weit entfernt von einem Thriller

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signalhill Avatar

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Es ist schwer, "Der Wolkentempel" von Patrick Woodhead zu bewerten, und ich kann jeden verstehen, der auch weniger Sterne verteilt hat. Ganz leicht ist es mir nicht gefallen, ich würde daher ca. 3,5 Sterne geben. Warum, das werde ich gleich erklären.

Der Roman "Der Wolkentempel" ist ein Abenteuer-Roman und der erste Band der Luca-Matthews-Reihe. Mehr als zwei Bände hat es dann aber auch nicht gegeben. Hier reisen zwei Bergsteiger nach Tibet, um den Pyramidenberg zu besteigen, den Luca auf einer Expedition vorher gesehen haben. Sie geraten in die Fänge der Chinesen und finden ein verstecktes Kloster. Dabei will Lucas Freund eigentlich gar nicht mitreisen, aber Luca braucht einen Partner und drängt ihn...

Es fällt sofort auf, dass das Buch nicht den Thrill einen Thrillers bringt. Der Roman ist einerseits zwar kein Pageturner, andererseits bleiben die Geschehnisse so gut im Gedächtnis, dass man auch nach längeren Lesepausen noch im Geschehen ist. Auch jetzt sehe ich mich noch in der Wand und den Wolkentempel vor mir, so illustrativ schreibt Woodhead.

Die Handlung selbst ist in Ordnung, aber hat Schwächen. Erst plätschert das Buch so vor sich hin. Der Protagonist Luca ist weit entfernt von einem Sympathieträger. Es gibt tolle Landschaftsbeschreibungen und eine Handlung, die sehr langsam voranschreitet. Im letzten Drittel zieht die Handlung etwas an. Insgesamt - das merkt der Leser aber erst am Ende - macht das Ende wenig Sinn und plätschert sich so aus. Selten habe ich so ein nichtssagendes Ende gelesen. Danach war ich etwas enttäuscht von einem Buch, das gut angefangen hatte. Wenn das alles ist, hätte ich dieses Buch gar nicht lesen müssen. Den zweiten Teil würde ich nicht unbedingt lesen, aber das Buch wird mir in Erinnerung bleiben.