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laberlili Avatar

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Fantasy ist nicht so mein Ding und ich tue mich generell auch eher schwer damit, mich in andere/fremde/neue/parallele/rein fiktive Welten einzufinden; Elias Vorpahls „Wortschatz“ hatte ich nach der Lektüre der Leseprobe hier auf der vorablesen-website aber unbedingt lesen wollen, denn der Anfang wirkte auf mich so ungemein reizvoll, dass ich mich glücklich schätzte, gleich ein Rezensionsexemplar ergattern zu können. Die Lektüre musste dennoch warten: Just als das Buch eintraf, hatten wir uns bereits auf den Weg in den Weihnachtsurlaub gemacht; als wir zurückkehrten, war ich noch in anderer Lektüre gefangen und ohnehin reichlich krank; die Nachbarin sah „Der Wortschatz“ in unserem Wohnzimmer, war von dem kleinen Büchlein mit den wunderschönen Illustrationen gleich ganz fasziniert und ich überließ es zunächst ihr als Leihgabe, erhielt das Buch wenig später verzückt zurück und machte es mir selbst letztlich erst am gestrigen Nachmittag mit diesem Buch gemütlich.
Nun überlege ich, ob die Welt, die mir da präsentiert wurde, überhaupt in irgendeiner Form tatsächlich fremd/neu/rein fiktiv… ist, ist es immerhin die Welt der Worte, die dort durchwandert, erlebt und entdeckt wird von der Hauptfigur, welche wiederum ein Wort ist, welches seinen Sinn verloren zu haben glaubt. Prinzipiell die Welt, die auch in jedem Lesenden steckt, wobei man als Leser hier letztlich ganz geschickt in die Geschichte eingewoben wird, so dass ich mich schon nahezu unter Zugzwang sah, weiterlesen zu müssen – als ich zwischenzeitlich eine kurze Lesepause einlegte, hatte ich in der Tat schon ein wenig ein schlechtes Gewissen.

Die Illustrationen sind hier einfach zauberhaft; optisch ist das kurze Buch ein wahres Kleinod. Noch dazu empfand ich die Erzählung als sehr märchenhaft; tatsächlich habe ich es als einziges großes poetisches Märchen gelesen; ich mochte die „Alice im Wunderland“-Aura, die „Der Wortschatz“ verströmte und liebte die Wortspielereien, die zuweilen Wortklaubereien glichen.
Ob dies ein Buch ist, welches Fantasy-Fans durch und durch ansprechen würde? Ich habe keine Ahnung; wie gesagt: dies ist nicht mein Genre und ich weiß nicht, welche Erwartungen Fantasy-Anhänger haben, welche Ansprüche in dem Bereich generell gestellt werden. Aber wer Sprache liebt, wer sowohl wortgewaltige als auch wortgewandte Wortspiele schätzt und wer sich zudem für märchenhafte Erzählungen begeistern kann: Dem würde ich die Lektüre vom „Wortschatz“ doch ganz besonders ans Herz legen. Mich hat die Poesie in diesem kurzen belletristischen Werk zumindest völlig gefangengenommen!