Wunderbare Wörterwelt

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mirabell Avatar

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Elias Vorpahl hat mit „Der Wortschatz“ eine schöne, feinsinnige und vielschichtige Geschichte erdacht, die mit der Vieldeutigkeit von Worten spielt und in eine fantasievolle Welt führt, die immer wieder Überraschungen bereit hält.
Bereits das Cover begeistert mit dem schön gewählten Kontrast von warmem Gelb-Orange und samtigem Dunkelblau. Die Farben verstärken gegenseitig ihre Leuchtkraft, sodass einem das Buchcover gleich ins Auge fällt, irgendwie ein Gefühl der Gemütlichkeit auslöst und Neugierde auf die Geschichte des Buches weckt. Beim ersten Durchblättern fällt sofort die liebevolle Gestaltung der Seiten ins Auge: Jedes Kapitel beginnt mit einer Art Schmuckinitiale und auch zwischendurch zieren die Seiten zarte Zeichnungen.
In die Geschichte selbst muss man sich etwas hineindenken, eröffnet sie doch eine gänzlich unbekannte, gleichzeitig auch bekannte Welt – die Welt der Wörter. Hier bekommt die Phrase, dass Wörter ein Eigenleben entwickeln, eine ganz neue Bedeutung, denn tatsächlich begleitet man ein Wort dabei, wie es seinen Sinn verliert, auf der Suche nach ebendiesem viel dazulernt und letztendlich auch fündig wird und seine eigene Bedeutung (wieder) herausfindet. Auch der Mensch spielt in dieser Geschichte eine Rolle, denn er stellt etwas mit den Wörtern an. Er spricht sie aus – was für Wörter zu einer schmerzhaften Erfahrung werden kann – oder er singt sie – diese Erfahrung scheint eine schönere für Wörter zu sein.
Viele Lehren lassen sich aus dieser kleinen Geschichte ziehen, die den Leser in eine so phantasievolle Welt eintauchen lässt und philosophische Gedankenspiele mitbringt. Spannend und kurzweilig geschrieben und eine schöne Anregung, Eigenarten der Sprache nachzuspüren.
Besonders gut hat mir die persönliche Widmung des Autors gefallen. Das hat mir Freude bereitet. Konsequent finde ich außerdem das Ausbleiben der Erinnerungsmail an eine ausstehende Rezension ¬– vielleicht ist es besser, etwas zu warten, bis die Worte von selber kommen.