Zauberhafte Hommage an die Sprache

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kingofmusic Avatar

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„Dinge müssen nicht unbedingt einen Namen tragen, um bedeutend zu sein.“ (S. 32)

Wow. Ich ziehe meinen Hut. Vor Elias Vorpahl. Vor seinem Debütroman „Der Wortschatz“. Wo kommen nur all die jungen, talentierten, sinnsuchenden Autoren her?
„Der Wortschatz“ ist anders. Anders als andere Romane. Und doch irgendwo gleich. Wir begleiten ein Wort auf der Suche nach sich selbst, nach seiner Bestimmung…

„Denn ohne Familie und ohne Sinn in deinem Leben bist du nichts.“ (S. 34)

Ein Buch über ein Wort, dass sich selbst sucht? Ja, liebe Leserinnen und Leser – ihr lest richtig. Das ganze Buch ist aus der Sicht dieses einen Wortes geschrieben. Es erlebt schöne, skurrile Abenteuer, trifft längst vergessene Wörter, nimmt an einer Teeparty teil (ein Schelm, wer jetzt an Alice im Wunderland denkt *g*), trifft dort auf einen Esel und auf…

„Ich bin Verrückt. Das ist alles was ich bin und damit bin ich verdammt zufrieden.“ (S. 58)

Im Laufe seiner Reise durch die Welt der Buchstaben und Wörter hört das Wort viele Geschichten, es gibt Geschichten in Geschichten…All das verpackt in eine wunderbar poetische, warme Sprache, die den im Buch genannten und (teils) versteckten Anlehnungen an Klassiker (welche, verrate ich an dieser Stelle nicht *g*) in nichts nachsteht.

Ob das Wort seine Bestimmung findet – lest dieses Buch, dann werdet ihr es herausfinden.

Sagenhafter Debütroman.

„Denn danach suchen wir doch letzten Endes nur, die Poesie ins Leben zu verweben, im Leben selbst die Poesie zu finden.“ (S. 146)