Rezension zu 'Der Zoomkiller'

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badsnowwhite Avatar

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Das Cover des Buches 'Der Zoomkiller' ist aufgrund seinen Glanzes ausgesprochen schön und auffällig und lenkt sofort die Aufmerksamkeit auf sich.

Der sogenannte Zoomkiller bricht in Häuser ein, überrascht die Leute bei ihren Videokonferenzen und häutet sie dann vor laufender Kamera. Das besonders Perfide daran: er hat sich in die Laptops, Handys und Co der anderen Teilnehmer gehackt, sodass diese nicht die Polizei verständigen können und zwingt sie, während der Häutung seiner Opfer zuzusehen. Sollte auch nur einer der Teilnehmer seinen Blick vom Bildschirm abwenden, ist das Opfer auf der Stelle tot...

Das ist ein Fall für den Profiler Tom Bachmann, und sein Team vom BKA, von denen es auch schon einen Vorgängerband gibt, welchen ich bisher leider noch nicht kenne, es aber nach dem Lesen dieses Werkes unbedingt nachholen möchte.
Man merkt während des Lesens, dass es schon einen Vorgängerband gab, weil Tom Bachmann und seine Kollegen bereits ein eingespieltes Team sind, auch amouröse Beziehungen haben untereinander stattgefunden, was aber für die neuen Leser alles nochmal kurz angeschnitten wird, sodass man die Protagonisten und ihren Umgang untereinander besser nachvollziehen kann.

Die Geschichte startet direkt mitten im Geschehen und konnte mich sofort fesseln. Die Story war durchweg spannend, es gab nicht eine langatmige Passage und die Protagonisten, waren mir größtenteils sehr sympathisch. Ich hatte auch durchgehend ein sehr gutes Bild von jedem und die Atmosphäre, insbesondere wenn die Psychopathen in der Geschichte aufgetreten sind, war so greifbar, als wäre ich ein Teil der Story. Ich habe mich bei einem Thriller schon sehr lange nicht mehr so involviert gefühlt. Ich habe richtig mitgelitten und mitgefiebert, habe Ängste durchgestanden etc.

Ausgesprochen gut hat mir zudem gefallen, dass man durch den Profiler Tom Bachmann und sein Team einen so guten Einblick in die Arbeit der Fallanalytik bekommt, als würde man während der Ermittlungen mit am Besprechungstisch sitzen. Es wurde sehr verständlich und interessant erklärt, wie es im Kopf eines Serienkillers aussehen kann und wie sein weiteres Verhaltensmuster aussehen wird. Hier wurden auch viele Fallbeispiele von anderen Serienkillern genannt, was für mich insgesamt hochgradig spannend war.

Zudem hat es mir noch unheimlich gut gefallen, dass das Buch einen Bezug zum Rotlichtmilieu hatte. Die Polizisten sind mit den Sexarbeiterinnen sehr respektvoll, empathisch und einfach menschlich umgegangen, was mich berührt hat.
Zudem waren die Schilderungen wirklich realitätsnah und nicht aus der Luft gegriffen, wie es so oft der Fall ist, wenn das horizontale Gewerbe ins Spiel kommt.

Ich bin absolut begeistert von diesem Werk und empfehle es jedem Thrillerfan wärmstens!

Für mich ist dieses Buch jetzt schon eines meiner Jahreshighlights.