Die schwarzen Schafe in der Justiz

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ananas Avatar

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In einem Club für Homosexuelle wird eine Leiche entdeckt. Die Polizei ist schnell zur Stelle und verhaftet direkt einen Verdächtigen.
Rocco Eberhard ist ein berühmter Anwalt, er glaubt nicht an die Schuld seines Mandanten und hilft ihm so gut er kann.
Doch plötzlich passiert ein zweiter Mord und alle Indizien sprechen wieder für den gleichen Täter.
Kommt es zu einer Verurteilung?

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es gibt keine Ausschweifungen oder unnötige Beschreibungen. Der Text ist in kurze und prägnante Kapitel aufgeteilt. Am Anfang jedes Kapitels werden der Tag, Ort und Uhrzeit genannt. Man hat dadurch eine schöne Übersicht und kann nicht durcheinander kommen.

Dadurch, dass der Autor sich nur auf die Tage bezieht, an denen auch tatsächlich etwas passiert - ist die Spannung von der ersten Seite an vorhanden und steigert sich kontinuierlich während der Handlung.

Was ich ganz toll finde ist, wie klar die Charaktere dargestellt sind. Das Gute und das Böse ist deutlich von einander getrennt. Es gibt keinen unnötigen Tiefgang in die Nebencharaktere - man kriegt nur die Information, die für den Fall auch relevant ist.

Die Polizei ist dein Freund und Helfer - von wegen!
Die Handlung war für mich persönlich etwas ganz Neues. Ich bin eher gewohnt bei einem Mordfall die Ermittler anzufeuern, statt den Verdächtigen und seinen Anwalt.
Man kriegt eigentlich kaum etwas von der Ermittlung mit. Die meiste Handlung spielt sich in Gerichtsälen ab. Für mich war das eine tolle Abwechslung - eine andere Perspektive mal zu betrachten.

Das Ende fand ich jedoch etwas enttäuschend. Es gibt auf jeden Fall eine große, unerwartete Wendung. Jedoch habe ich etwas mehr erwartet, als dass der Täter plötzlich und unerwartet sich im Gerichtssaal auf den Stuhl setzt und offen sagt - ich war es.

Das Buch ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert - für alle die, ernste und realitätsnahe Thriller mögen!