Perfekter Abschluss einer grandiosen Reihe

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Wie immer habe ich mich riesig auf das Erscheinen eines neuen "Eberhardt und Jarmer ermitteln" Bandes gefreut. Doch diesmal schwang auch etwas Wehmut mit, da es nun an der Zeit ist, sich von dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer zu verabschieden.

Die Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos haben für das Finale ihrer großartigen Justiz-Krimi-Reihe einen undurchsichtigen Fall konstruiert, bei dem nichts so ist, wie es zunächst scheint. Denn als ich etwa nach der Hälfte des Buches dachte, den wahren Täter zu kennen, wurde ich im großen Showdown eines besseren belehrt.

Geschrieben ist "Der 2. Verdächtige" ungemein flüssig und spannend. Trotz vieler juristischer und medizinischer Fachbegriffe wirkt das Buch alles andere als trocken. Ich flog nur so durch die Seiten und war wieder einmal aufs Neue fasziniert, wie fesselnd das Autoren-Duo die Themen Justiz und Rechtsmedizin einem als Leser*in näher bringt.

Die Szenen vor Gericht habe ich geliebt und es gefeiert, wie Rocco die Zeugen bei der Befragung "auseinander genommen" hat - so muss ein Justiz-Krimi sein! Aber auch die Ermittlungsarbeit gefiel mir wahnsinnig gut, ebenso das Miträtseln, welches Motiv hinter den Morden steckt. Aufgelockert wird das Ganze durch kleine Einblicke in das Privatleben der Protagonisten. Diese wirken äußerst authentisch und durch die verschiedenen Perspektivwechsel konnte ich mich bestens in die einzelnen Charaktere hineinversetzen.

Perfekter könnte ein Justiz-Krimi kaum sein - Spannung von Anfang bis Ende, großartige Charaktere und temporeiche, ultra kurze Kapitel - ich bin restlos begeistert! ABER: Ich brauche nach diesem Ende unbedingt noch einen 6. Band!