Spannender Justiz Krimi

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jordis Avatar

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Mit Der 2. Verdächtige liefern Florian Schwiecker und Michael Tsokos einen Justizkrimi, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Die Mischung aus Rechtsmedizin und Strafverteidigung ist wie immer grandios umgesetzt – spannend, informativ und voller unerwarteter Wendungen. Besonders beeindruckt hat mich, wie gut die Autoren die juristischen und forensischen Details erklären, so dass man auch ohne Vorkenntnisse die Abläufe in Gericht und Rechtsmedizin bestens nachvollziehen kann.

Diesmal steht Strafverteidiger Rocco Eberhardt vor einem besonders kniffligen Fall: Sein Mandant Jan Staiger soll einen Bekannten mit Liquid Ecstasy vergiftet haben. Alle Beweise sprechen gegen ihn, doch Eberhardt glaubt an seine Unschuld und setzt alles daran, ihn frei zu kriegen.
Doch kaum ist Staiger auf freiem Fuß, geschieht ein weiterer Mord – mit derselben Methode. Was zunächst wie eine klare Beweislage aussieht, entwickelt sich schnell zu einem perfiden Verwirrspiel. Unterstützt von Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer muss Eberhardt immer tiefer graben, um herauszufinden, ob sein Mandant wirklich unschuldig ist, denn unerschütterlich ist sein Glaube daran zu Anfang jedenfalls nicht.

Die Autoren schaffen es erneut gesellschaftliche Themen einzubauen, ohne dass es belehrend oder konstruiert wirkt. Machtmissbrauch, Homophobie und mediale Vorverurteilungen spielen eine große Rolle und machen die Geschichte auch top aktuell. Dazu kommt ein fesselnder Schreibstil mit kurzen Kapiteln, die das Tempo hochhalten und es unmöglich machen, das Buch aus der Hand zu legen.

Und dann das Ende, mit einer letzten Überraschung, intensiv – und definitiv nicht so abgeschlossen, wie ich es erwartet hätte. Wenn das wirklich das Ende der Reihe sein soll, wäre das wirklich schade! Ein grandioses Finale, das noch lange nachhallt!