Niedlich, außergewöhnlich, frech

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sendorra Avatar

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Für Jannik steht fest: Kiesbach braucht dringend eine Detektivbande. Pola und Lulu – seine besten Freundinnen – sind davon jedoch nicht überzeugt. In ihrem Kaff passiert eh nichts.

Aber dann verschwindet im Feinkostladen Piepenbrink wertvoller Honig. Als sich auch Oma Inges Honigbrot in Luft auflöst steht für Jannik fest: Hier stimmt etwas nicht. Zusätzlich wirkt Janniks neuer Nachbar höchst verdächtig. Und es passiert noch mehr Ungewöhnliches.

Spätestens als Peggory Jones auftaucht, sind auch Janniks Freundinnen gerne dabei –bei der „unfreiwilligsten Bande der Welt“. Denn der Agent für Magisches und Fabelwesen braucht dringend Unterstützung. Die Kiesbacher Fabelwelt ist nämlich in großer Gefahr.

Die Detektei für magisches Unwesen legt los

Eine Detektivbande, geheime Orte und Fabelwesen – all das lieben meine Jungs. So war es eigentlich keine Frage, dass Chef (9) und Vizechef (6) die „Detektei für magisches Unwesen“ mögen würden. Besonders mein Sechsjähriger knobelte mit und war ganz stolz, als er die richtigen Schlüsse zog. Mit den vielen, unterhaltsamen Illustrationen rauschten wir nur so durch die Geschichte. Die auch mir sehr gut gefiel.

Allerdings hätte ich gerne mehr über Pola und Lulu erfahren. Und über die Welt der Fabelwesen. Doch da es der Auftaktband einer Reihe ist, gewinnen Charaktere und Universum in den Folgebänden bestimmt noch Tiefe. Zumindest der Ausblick in den Kiesbacher Fabelwald am Ende des ersten Abenteuers lässt wundervolles vermuten.

Die fantastischen Märchen- und Tierwesen bezauberten mich in diesem ersten Band schon sehr. Niedlich, außergewöhnlich, frech – lauter kreative Kreaturen bevölkern Lotte Schweizers Geschichte. Von Alexandra Helm ganz bezaubernd in Szene gesetzt.

Mama meckert

Aber: Dass Jannik von Äußerlichkeiten auf den Charakter eines Menschen schließt, ärgerte mich zwischendurch ziemlich. Dass seine Mutmaßungen auch noch bestätigt werden, fand ich daneben. Warum muss der Schurke der mit den optischen Mankos sein? Weil in den alten Märchen die Hexen auch Warzen und lange Nasen hatten?
Wenn es Reminiszenz an die Klassiker sein soll, dann versteh ich es zumindest. Doch selbst dann find ich es arg platt. Genauso wie das Klischee des faulen, verfressenen Dorfpolizisten. Die Besetzung wirkt auf mich nicht sehr zeitgemäß. Da hilft es auch nicht, wenn eins der Mädchen blaue Haare hat. 😕

Die Kinder störte das aber so gar nicht. Sie fanden das Buch richtig, richtig gut. Vor allem die niedlichen Geschöpfe. Besonders das Ende. An dem zu ahnen ist, dass diese Reihe noch ganz viel Potenzial hat. Sich die Fabelwelt gerade erst für uns öffnet. Und das hat auch mir ungeheure Lust auf den zweiten Band macht.