Witzige Hintergründe, wenig Spannung

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holdesschaf Avatar

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Die beiden Zwillingsschwestern Christie und Agatha könnten nicht verschiedener sein. Während Agatha sehr ruhig, wohlerzogen und belesen ist, wirkt Christie eher wild und erforscht die Welt lieber selbst. Daher wird auch nur erstere von der älteren Nachbarin zur Teegesellschaft mit dem berühmten Arthur Conan Doyle geladen, bei der auch der Wissenschaftler Fleming anwesend ist. Dieser möchte seine neueste Entdeckung vorführen, doch dann ist das schimmelige Vorführ-Sandwich weg. Hat man es tatsächlich Agatha zum Tee untergejubelt? Ihr schlechtes Gewissen und die Neugier ihrer Schwester lassen die beiden in dem Fall ermitteln.

Für Detektivbücher sind meine Tochter und ich immer zu haben und der witzige Titel, angelehnt an die berühmte Kriminalschriftstellerin Agatha Christie hatte uns dann auch gleich. Das Setting in einem englischen Örtchen und dessen Beschreibung sind auch nah dran an den großen britischen Klassikern, ebenso wie die etwas übergriffige Nachbarin, die gerne ungefragt ihre Meinung und Erziehungstipps kundtut. Neugierig machen auch die Zwillinge, die zwar verschieden sind, aber immer zusammenhalten. Daher gönnt Christie ihrer Schwester Agatha auch das Treffen mit ihrem Idol Arthur Conan Doyle, bei dem es aber leider zu dem unschönen Vorfall kommt, der das arme Mädchen ziemlich quält. Meint sie doch Schuld zu sein an der missglückten Vorstellung des Wissenschaftlers Alexander Fleming, der vielen jungen Leser*innen vermutlich noch kein Begriff ist. Wer ihn aber kennt, weiß natürlich, was für eine wissenschaftliche Errungenschaft er hier entdeckt hat, bzw. er und sein Assistent.

Voll schlechtem Gewissen erzählt Agatha ihrer Schwester von der Sache und ab da wird ermittelt. Ich finde es ein bisschen schade, dass die Ermittlung nahezu nur aus Zeugenbefragungen besteht, die nicht groß hinterfragt werden, das heißt Falschaussagen werden nicht angenommen. Die Kunst der Deduktion beruht also nur auf Beobachtungen und weniger auf Indizien oder Beweisstücken. Es passiert auch nicht viel Überraschendes, so dass die Ermittlung leider ohne viel Spannung abläuft. Da hätten wir uns ein bisschen mehr erwartet. Das Setting ist jedoch schön cosy und auch die wissenschaftlichen Hintergründe, die dann am Ende näher vorgestellt werden, sind interessant. Daher bekommen Christie und Agatha für ihren ersten Fall 3,5 Sterne.