Deutsche Geschichte in Romanform

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Vorab: für dieses Buch hätte ich gerne mehr Sterne vergeben. Annette Hess greift in ihrem Erstlingswerk die Aufarbeitung der Nazizeit durch die Nachkriegsgeneration auf. Eva Bruhns, die die Kriegszeit nur als Kind erlebt hat, wird als Dolmetscherin im Auschwitz-Prozess engagiert. Was sie hier erfährt, erschreckt sie nicht nur, sondern verändert sie auch. Sie gibt den Häftlingen ihre Stimme und wird von der Geschichte immer mehr angezogen. Annette Hess beschreibt hier sehr eindrücklich eine junge Frau, die sich langsam emanzipiert und mit der Auseinandersetzung des Geschehens auf ein Geheimnis stößt. Auf der anderen Seite ist aber die Generation der Eltern, die sich ihrer Vergangenheit nicht stellen will und lieber darüber schweigt.
Das Cover des Buches ist dem Inhalt passend schlicht aber ansprechend gestaltet. Mit ihrem flüssigen Schreibstil konnte man die Handlung "direkt vor Augen" sehen.