Geschichte

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raschke64 Avatar

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Frankfurt 1963. Eva arbeitet als Dolmetscherin und kommt mehr zufällig dazu, Zeugenaussagen zu übersetzen. Sie ahnt nicht, dass sie damit Teil des ersten Ausschwitzprozesses wird. Ihre Eltern sind strikt dagegen, dass sie diese Arbeit annimmt. Noch mehr dagegen ist ihr Verlobter Jürgen. Er stammt aus der Oberschicht und hat schon ein Problem damit, dass Evas Eltern eine Gastwirtschaft in einem eher verrufenen Viertel der Stadt haben. Doch Eva übernimmt die Arbeit und damit wird sich vieles in ihrem Leben ändern.

Die Beurteilung des Buches fällt mir schwer. Es berührt sehr und lässt sich sehr gut lesen. Aber die Figuren sind teilweise sehr einseitig und sehr klischeehaft. Die Figur der Eva kann so nur in Westdeutschland funktionieren. In Ostdeutschland wurden die Vorgänge in den Konzentrationslagern jedem Kind im Unterricht bekannt gemacht. Außerdem war es dort auch üblich, dass die Frauen selbstständig eine Arbeit annehmen konnten. Mich haben auch die beiden Erzählstränge von Evas Schwester und von dem Anwalt David Miller gestört, weil sie so gar nicht zum eigentlichen Geschehen passen. Auch die sehr unpersönlichen Bezeichnungen einzelner Zeugen beziehungsweise der verschiedenen Anwälte und Angeklagten fand ich eher störend und eigenartig. Trotz allem ist es ein sehr wichtiges Buch. Ich finde es traurig, denn man hätte viel mehr draus machen können.