Wichtiges Thema!

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Der Roman von Annette Hess hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist stimmig erzählt und der Leser findet sich schnell in das Geschehen ein. Dennoch hat sie mich nicht so berührt, wie es das Thema und der Klappentext zunächst vermuten ließ.

Die junge Eva lebt, wie in den 50er Jahren für unverheiratete Frauen üblich, noch bei ihren Eltern. Mit zur Familie gehören ihr kleiner Bruder Stefan, ihre ältere Schwester Annegret und der Dackel Purzel. Die Eltern betreiben eine Gastwirtschaft im Erdgeschoss. Durch einen Zufall wird Eva, als Übersetzerin für den Auschwitz-Prozess in Frankfurt, gebraucht.

Die Personen und die Handlung sind authentisch beschrieben und gut recherchiert. Der Leser kann sich vor seinem geistigen Auge, die Wohnung im ersten Stock und die darunter liegende Gaststätte 'Deutsches Haus' sehr gut vorstellen. Auch die Atmosphäre und die Stimmung, die in Deutschland zu jener Zeit vorherscht, ist gut beschrieben und eingefangen.
Die Zeugen, die Angeklagten sowie der Richter und die Staatsanwaltschaft sind mir als Personen allerdings zu farblos beschrieben. Hier kommen bei mir persönlich nur wenige Emotionen auf. Das sollte bei diesem Thema eigentlich anders sein.

Dennoch eine gute und wichtige Geschichte, die ich nur empfehlen kann.