Ein Hoch auf die Potenz der Männer von Prairie Creek!

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sheena01 Avatar

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Inhalt & Handlung:
Bei einem nächtlichen Ausflug in Prairie Creek/Wyoming werden die Teenager Shiloh, Kat und Ruthi von einem maskierten Mann überfallen, während Shiloh und Kat vorerst die Flucht gelingt, wird Ruthi von dem Unbekannten vergewaltigt. Aus Angst vor ihrem Vater ringt sie ihren Freundinnen jedoch das Versprechen ab, Stillschweigen über den Vorfall zu bewahren. Zudem kommt es in der Gegend zu einer Reihe von Vermisstenfällen, allesamt Teenager im ähnlichen Alter wie die drei.
Die Mädchen verlieren sich jedoch nach diesem Ereignis aus den Augen, erst 15 Jahre kreuzen sich wieder ihre Wege, und sie werden auf unliebsame Weise an das Ereignis erinnert. Zudem verschwindet erneut ein junges Mädchen. Hat der Täter von damals wieder zugeschlagen, und sind die drei vielleicht wieder in Gefahr?

Schreibstil:
Der Schreibstil ist recht einfach, phasenweise sehr spannend, aber zum Teil auch – geschuldet durch zahlreiche inhaltliche Wiederholungen- ein wenig langatmig. Der Täter wird erst ganz zum Schluss enthüllt, was die Spannung natürlich sehr erhöht.

Cover:
Der verschnörkelte grellgelbe Schriftzug „Diabolic erscheint auf den ersten Blick wie ein Blitz am dunklen Nachthimmel. Erst bei genauerem Hinsehen, erkennt man, dass aus den Buchstaben Bäume und Zweige herauswachsen. Ein gelungener Hinweis darauf, dass im Wald das Böse lauert, das Jagd auf junge Mädchen macht.

Autorinnen:
Das Schwesternpaar Lisa Jackson und Nancy Bush sind beide „New York Times“- und „USA Today“-Bestsellerautorinnen. Ursprünglich schrieben sie Liebesromane, ihr Durchbruch gelang ihnen jedoch erst, als sie in das Genre Thriller wechselten. Sie leben beide in Oregon.

Meinung:
Die Leseprobe dieses Buches, die den Nächtlichen Überfall auf die Mädchen zum Inhalt hatte, fand ich ungemein spannend, hier überschlugen sich die Ereignisse förmlich, die Latte für das restliche Buch war dementsprechend hoch gesetzt, weil ich hinter die Identität des Täters kommen wollte. Ich muss aber leider sagen, dass die anfängliche Begeisterung relativ rasch abebbte. Zu farblos, zu stereotyp waren die einzelnen Figuren gezeichnet. Was jedoch alle Figuren aus dem Raum Prairie Creek zu vereinen scheint, ist die unglaubliche Potenz und Triebhaftigkeit der männlichen Bevölkerung, der sich sämtliche Frauen in naiv-williger Art und Weise hingaben. Hier wimmelte es geradezu so von „…harten Schwänzen…“, „…pulsierender, puren Lust….“, „…pumpenden Lenden…“, „…vollen, prächtigen Brüsten…“. Man könnte sogar meinen, es hätte für die örtlichen Behörden ein Leichtes sein müssen, den Täter dingfest zu machen, da dieser offenbar mit einer permanenten Dauererektion in der Hose durch die Gegend gelaufen sein musste, mit einem „…Schwanz, der vor Vorfreude nur so zuckte….“. Solche und ähnliche Beschreibungen entbehrten nicht einer gewissen (unfreiwilligen) Komik. Beim Lesen dachte ich mir mehr als nur einmal, dass ein derartiger Täter den örtlichen Behörden schon allein durch sein wohl sehr markantes Erscheinungsbild auffallen hätte müssen. Aber offenbar ist dies bei einer derart triebgesteuerten Bevölkerung wie jener in Prairie Creek kein allzu seltener Anblick, sodass dies nicht weiter auffällt! Nach zahlreichen ähnlich beschriebenen erotischen Szenen, welche sich durch das gesamte Buch ziehen, bleibt der Leser leider etwas genervt und gelangweilt zurück.
Die Auflösung des Falles kam dann in rasendem Tempo in wenigen Seiten am Schluss, leider erfuhr man letztlich sehr wenig über die Motivation des Täters.

Persönliche Kritikpunkte:
Es hat einen Grund, warum ich zu dem Buch aus dem Genre „Thriller“ greife, ich möchte dann auch gerne einen Thriller lesen und nicht massenhaft stümperhaft beschriebenen Liebesszenen, die das Buch dann künstlich in die Länge ziehen!

Fazit:
Ein bisschen mehr Thriller und weniger erotische „Höhenflüge“ wären wünschenswert gewesen!