Anspruchsvoll

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heyduna Avatar

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Hier schreibt die Autorin sehr anspruchsvoll und mitfühlend über das Leben von Agnete. Während der beruflichen Abwesenheit des Ehemannes nutzt sie die Zeit über ihr Leben nachzudenken. Sie wirkt sehr angepasst, will nicht auffallen und hat gelernt ihre Gefühle zu unterdrücken und will dich, dass man sieht wie schlecht es ihr eigentlich geht, eine Meisterin des Selbstbetruges. Agnete hat in ihrem Leben unter anderem auch negative Erfahrungen machen und hat nie gelernt damit umzugehen. Sie erzählt uns von ihrer Jugend, Freundschaft und einer toxischen Beziehung und weil sie es in der Ich-Form nicht immer schafft weil es ihr zu weh tut, wechselt sie zwischendurch als außenstehende Zuschauerin.
Bei den Sprünge in die verschiedenen Zeiten musste ich manchmal kurz überlegen wo wir denn jetzt gerade sind, was die Autorin aber immer gut hinbekommen hat. Die Kapitel sind auch meistens kurz bis sehr kurz gehalten und es liest sich gut und hat mich streckenweise sehr nachdenklich gemacht. Scheinbar gehen wir oft blind für unsere Mitmenschen durchs Leben. Es ist ein aktuelles und doch wiederum ein immer schon da gewesenes Thema von Ausnutzung schwacher Personen zum eigenen Vorteil jedweder Art. Der Schluss des Buches bringt hier keine Lösung in dem Sinne wie es normalerweise üblich ist, vielmehr regt es an sich weitere Gedanken zu machen. Dieses Buch hat mich mit enttäuscht und ich kann es weiter empfehlen.