Selbsttäuschung

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leseratte1310 Avatar

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Agnete ist zum zweiten Mal verheiratet, hat eine Tochter und einen guten Job. Sie hat ihr Leben im Griff. Dann fallen ihre Haare aus. Das muss doch einen Grund haben. Ihr Körper zeigt ihr, dass etwas nicht in Ordnung ist. Als ihr Mann für eine Zeit abwesend ist, findet sie die Ruhe, um in sich zu gehen, sich zu erinnern und zu ergründen, was ihr Körper ihr mitteilen will.
Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis ich im Lesefluss war, denn die Begebenheiten werden etwas sprunghaft erzählt. Es lag aber auch wohl daran, dass es dauerte, bis Agnete wirklich bereit war, sich wahrhaftig zu erinnern. Es gab schmerzvolle Zeiten und sie war wohl anfangs nicht bereit, das nochmal aufleben zu lassen. Doch dann entschließt sie sich, ihre Geschichte zu erzählen. Sie betrachtet sich und ihr Leben distanzierter und kann damit erkennen, wie es ihr wirklich geht
Aber es ist nicht immer einfach, ehrlich mit sich selbst zu sein. Man erzählt Geschichten so, dass man in einem guten Licht erscheint. Was nicht gut läuft, wird geleugnet oder schöngeredet. Auch Agnete versucht während der Zeit ihrer Selbstfindung immer wieder auszuweichen. Nicht immer konnte ich mich mit Agnete identifizieren.
Dennoch habe ich diesen tiefgründigen Roman über eine Frau in der Lebenskrise gerne gelesen.