Blick hinter den (nicht so) perfekten royalen Schein

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Julie Heiland wagt sich in ihrem Buch "Diana - Königin der Herzen" an die Lebensgeschichte einer Frau, von deren tragisches und teilweises trauriges Schicksal wohl nahezu jeder schon was gehört an.

Anfangs scheint es das perfekte Glück, als Diana als junge und sehr schüchternes Mädchen ihren scheinbaren Traumprinzen in dem Thronfolger von Charles trifft und sich in ihn verliebt. Sie wähnt sich am Ziel ihrer Träume, als es 1981 zur Traumhochzeit in der St. Paul´s Cathedrale kommt. Tatsächlich ist es aber der Anfang eines Alptraumes, denn Charles heiratet sie nur aus Gründen der Monarchie und dem Willen seiner Mutter der englischen Queen, denn sein Herz gehört ein Leben lang immer nur Camilla, die er auch endlich Jahrzehnte später heiraten darf.

Das Buch erzählt anschaulich von dem neuen Ehealltag zwischen Diana und Charles, wo sich Diana nur schwer mit dem strengen englischen Protokoll und der dem eisigen distanzierten Verhalten von Charles abfinden kann. Bestätigung und Liebe findet sich nicht nur in ihren über alles geliebten Söhnen William und Harry, sondern auch in der immer stärker wachsenden Begeisterung der Menschen, die ihr entgegengebracht wird.

Nach und nach gewinnt Diana an Selbstbewusstsein und arrangiert sich mit dem kalten Verhalten von Charles und der ganzen königlichen Familie. Sie lernt ihre eigene Stärken besser kennen und beginnt sie immer stärker auch einzusetzen. Irgendwann wird sie sogar zu einer "Gefahr" für das englische Königshaus, denn sie wird ihnen zu selbstbewusst und rebelliert immer öfters und offensichtlich gegen das strenge Protokoll und die Herzenskälte, die hinter den Palastmauern herrscht.

Wenn man es so im Nachgang betrachtet, war Diana eigentlich eine zu tiefst unglückliche und einsame Frau, die sich nur nach ein bisschen Liebe und Anerkennung sehnt, während ihr immer nur Ablehnung und im besten Fall Gleichgültigkeit entgegengebracht wird. Irgendwann kann auch der so scheinbar perfekte königliche Schein nicht mehr aufrecht gehalten werden, so dass es erst zur Trennung und später sogar zur offiziellen Scheidung gekommen ist.

Wäre die englische Monarchie 1981 schon soweit gewesen zu erkennen, dass man die tatsächliche Liebe seines Lebens heiraten darf und nicht nach Protokoll oder falschen Moralvorstellungen den Ehepartner aussucht, hätte sicherlich nicht nur Diana das tragische und vor allem unsagbar traurige Schicksal erspart bleiben können, sondern auch Charles wäre wahrscheinlich schon viel eher wirklich glücklicher geworden.

Aber glücklicherweise hat das Königshaus teilweise aus seinen Fehlern gelernt und der Enkelgeneration erlaubt, sich ihre Herzensdamen selber auszusuchen und damit hoffentlich so ein Schicksal wie das von Diana bei deren Ehefrauen verhindert.

Für Fans von Diana und dem englischen Königshaus ist es ein gut geschriebenes und interessantes lesenswertes Buch und auch Leser, die sich für Biografien interessieren könnte es eine gute Leseempfehlung sein.