Königin der Herzen

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„Ein Mitglied der königlichen Familie zu sein bedeutet, sein Leben in den Dienst der Monarchie zu stellen. Und das fordert Zähigkeit, Geduld und grenzenlose Loyalität.“ (S. 54)

Seit der Traumhochzeit im Jahr 1981 bin ich ein großer Fan von Lady Di. Zu dieser Zeit damals im Sommer 1981 war ich gerade auf Sprachreise in Südengland und London und habe als Jugendliche hautnah den Hype miterlebt, der mir bis heute unvergessen ist. Die Schaufenster waren voll mit allen nur erdenklichen Souvenirs mit Charles und Diana.

Nach „Marie Curie“ und „Audrey Hepburn“ aus „Ikonen ihrer Zeit“ des Ullstein-Verlags war dieses mein 3. Buch aus besagter Reihe, und ich bin wieder einmal absolut begeistert sowohl von dem Inhalt als auch dem tollen Schreibstil der Autorin.

Wahrscheinlich muss man zum Inhalt nicht viel sagen. Die meisten kennen sicherlich zumindest in groben Zügen den chronologischen Verlauf aus Dianas Leben. Ich hatte sofort die Bilder aus der Serie „The Crown“ vor Augen, die ich gerade erst dieses Jahr gesehen hatte. Daher war mir vieles aus diesem Buch noch geläufig.

Auch in diesem Buch kommt wieder ganz klar zum Vorschein, wie schwer es Lady Di in dieser königlichen Familie hatte und wie sehr sie Charles – trotz des Altersunterschieds und seiner nie endenden Liebe zu Camilla – geliebt hat und unbedingt gewollt hat, dass ihre Ehe funktioniert. Charles hingegen war in der Monarchie gefangen und hat nicht verstanden, dass Diana einfach nur ein normales Familienleben führen wollte. „Herrgott noch mal, Diana … Falls du es vergessen haben solltest: Du bist mit dem Prinzen von Wales verheiratet! Damit hast du dein Leben in den Dienst der Monarchie gestellt!“ (S. 191)

Lady Di war eine hoffnungslose Romantikerin, bis sie begriffen hat, dass ihre Träume eine Illusion waren, verbunden mit viel Schmerz bis zur Bulimie. Sie hat viel versucht, um sich selber, aber auch ihren beiden Söhnen William und Harry ein relativ normales Leben zu ermöglichen, was aber bei Hofe natürlich nicht möglich war: „Diana, man bricht Traditionen nicht. Dann wären es keine Traditionen mehr.“ (S. 141)

Sie erkennt schließlich, dass sie selber der Schlüssel zur Freiheit ist und sie sich selber ein eigenes Leben aufbauen muss. Das ganze Leid von Diana ist sehr gefühlvoll und authentisch dargestellt worden, aber auch die Zerrissenheit von Charles, der selber in seiner Welt gefangen war und auch keine Möglichkeit sah, sich dem Hofkorsett zu entziehen.

Julie Heiland hat so einen schönen Schreibstil und hat alles sehr bildhaft beschrieben. Sie hat es ganz wunderbar verstanden, die realen Fakten mit fiktionalen Elementen zu erzählen. Auch wenn ich vieles schon wusste und vor allem durch „The Crown“ vieles noch vor Augen hatte, fand ich es dennoch absolut spannend, in Dianas kurzes, bewegtes Leben mit allen Höhen und vor allem Tiefen einzutauchen. Die Autorin hat auf ganz wunderbare Weise durch das gesamte Buch die Emotionen transportiert, so dass ich Diana oft am liebsten in die Arme genommen und getröstet hätte.

Ich könnte noch stundenlang über dieses Buch schreiben, weil es mich dermaßen gefesselt und berührt hat. Auf jeden Fall ist dieses Buch für mich ein absolutes Jahreshighlight. Es gibt von mir eine ganz klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne für dieses wunderbare Buch, das mir nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird.

Und last but not least … Auch dieses Cover aus der Reihe finde ich einfach nur absolut gelungen und wunderwunderschön!