Kein klassischer Krimi, aber spannendes, informatives und witziges Kinderbuch

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Wenn Ihr spannende Geschichte mit viel Natur mögt, dann ist der Naturschutz-Krimi „Dicke Biber“ genau das Richtige für Euch. Ihr erfahrt eine Menge über Biber, Naturschutzgebiete und andere Tiere und könnt Euch ansonsten wunderbar mit Pico und seinen Freuden amüsieren.

Pico, der eigentlich Amadeus heißt und seine Eltern davon überzeugen konnte, dass sie ihn wohl mit diesem „wirklich exorbitant peinlichen Namen zu traumatisieren“ versucht haben, weshalb er jetzt das Recht habe, sich seinen eigenen Namen auszusuchen, verbringt die ganzen Sommerferien in „einer modrigen Hütte in den Auen“ und ist davon alles andere als begeistert. Schnell freundet er sich mit der Nachbarstochter Juanita an, die ihm viel über Veganer Ernährung, die Natur, Naturschutz und die in der Gegend verhassten Biber erzählen kann. Er schließt weitere Freundschaften, kommt Geheimnissen auf die Spur und es wird ein Mörder gefasst.

In der ganzen Geschichte gibt es viele wunderbar komische Stellen, über die wir uns köstlich amüsiert haben, beispielsweise über Picos kleine Schwester Marienchen, die ihre eigene Sprache erfindet, Picos Bestrafungsmethoden für seine Eltern oder eine Nachbarin, die sich ein Geburtstagsgeschenk ihres Sohnes unter den Nagel gerissen hat und plötzlich viel Zeit damit verbringt, um ihren Instagramkanal aufzupeppen.

Ich habe dieses Buch mit meinem achtjährigen Sohn zusammen gelesen. Das Buch hat uns ein schönes Leseerlebnis beschert und wir haben viel gelernt. Immer wenn ich mit Vorlesen dran war, habe ich tatsächlich zwei, drei Ausdrücke untern Tisch fallen lassen, weshalb ich an der Alterempfehlung ab 10 für sensible Kinder und für nervenstarke Kinder ab 8 festhalten würde. Einzig der Untertitel „Naturschutz-Krimi“ ist irreführend, denn die einzige Detektivarbeit, die Pico leistet, hat etwas mit seiner alten Nachbarin aus der Stadt zutun, von der seine Familie das Ferienhaus geschenkt bekommen haben. Der Mord, den man als Leser erwartet geschieht auf den letzten Seiten und wird schnell aufgeklärt. Wer also Spurenlesen und Rätsellösen möchte, ist mit diesem Buch schlecht beraten. Alle Naturliebhaber hingegen landen damit einen Volltreffer.