Gelungener Schmöker

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Der Ich-Erzähler Marcus Goldman, erfolgreicher Schriftsteller und fiktiver Autor von „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“, trifft 2010 erneut auf den damals ermittelnden Sergeant Perry Gahalowood. Beide verbindet tatsächlich so etwas wie Freundschaft, auch wenn der Polizist das so nicht formulieren würde.
Marcus Goldman hat seinen Platz im Leben trotz des Erfolges noch nicht gefunden. Als Gahalowood berechtigte Zweifel an der Korrektheit einer Ermittlung im Jahr 1999 kommen, lässt Goldman sich bereitwillig auf die erneute Zusammenarbeit mit dem Sergeant ein.
Damals wurde Alaska Sanders in der Kleinstadt Mount Pleasant ermordet aufgefunden und der Fall relativ schnell aufgeklärt. Doch je länger sich die beiden Männer mit dem Fall befassen, desto mehr Ungereimtheiten treten zu Tage.

Wie bereits in den früheren Romanen von Joel Dicker braucht man Geduld und muss sich auf die ausschweifende und wendungsreiche Erzählweise einlassen. Die Geschichte springt zwischen 1999 und 2010 hin und her. Durch entsprechende Kapitelüberschriften ist es aber kein Problem, dem zu folgen. Dazu kommen viele verschiedene Personen und Orte, die nicht nur mit dem eigentlichen Kriminalfall zu tun haben. Auch das Privatleben, insbesondere von Marcus Goldman, spielt immer wieder eine Rolle. In diesem Zusammenhang wird auch auf ein weiteres Buch von Joel Dicker angespielt, in dem Goldman vorkommt: „Die Geschichte der Baltimores“. Tatsächlich ist es aber nicht unbedingt erforderlich, die beiden anderen Romane zu kennen.

Die Affäre Alaska Sanders ist mit ca. 580 Seiten im positiven Sinne ein Schmöker. Es braucht seine Zeit und vielleicht ist nicht alles ganz logisch, aber man wird gut unterhalten. Und auch wenn man glaubt, die Auflösung zu kennen, gibt es immer noch eine neue Wendung.