Nun also die Wahrheit über Alaska Sanders

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mammutkeks Avatar

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Joel Dicker fasziniert mich, seitdem ich „Die Baltimores“ mehr oder weniger verschlungen habe. Auch Stephanie Mailer und Harry Quebert wurden seinerzeit schnellstmöglich gelesen – und das auch und gerade wegen der Dicke der Bücher.
Obwohl es immer wieder Querverweise auf die früheren Romane gibt, ist es meines Erachtens nicht notwendig, diese zu kennen – aber die Verweise führen vielleicht dazu, dass es weitere Dicker-Fans geben wird.
Zur aktuellen Geschichte: Alaska Sanders wurde 1999 ermordet, ein Täter relativ schnell ermittelt und verurteilt. Nun sind aber Familie und Freunde seit 11 Jahren dabei, die Unschuld von Eric zu beweisen – und auch der damalige Ermittler Sergeant Perry Gahalowood wird durch einen anonymen Hinweis dazu gebracht, die Schuld infrage zu stellen.
Gemeinsam mit Marcus Goldman, dem fiktiven Autor von „Harry Quebert“ und dem Ich-Erzähler vieler Passagen, nimmt Galalowood die Ermittlungen wieder auf. Dabei wird die Geschichte in verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlicher Perspektive geschildert – das mag verwirrend klingen, wird aber durch die entsprechenden Überschriften der Kapitel ganz deutlich. Die Rückblicke zeigen dann auch völlig andere Facetten der handelnden Personen.
Was für mich ein absolutes Empfehlungskriterium ist, ist die ausführliche Auflösung des Falles – mit allen Gründen und Hintergründen. Auch wenn für mich Dickers Romane nicht wirklich nur Krimis sind, ist die ausführliche Falllösung schon etwas Besonderes. Vor allem, wenn man sich seitenlang genau mit diesem Kriminalfall auseinandergesetzt hat.
Dabei verzeihe ich als Leserin auch kleine Ungereimtheiten und Fragen, warum denn die ersten Ermittlungen so schlampig verlaufen sind. Oder warum ein Schriftsteller so umfassende Auskünfte von den Beteiligten erhält.
Die Faszination von Dickers Romanen liegt woanders – wobei ich es gar nicht so genau ausdrücken kann. Die detaillierten Beschreibungen von Landschaften, Gefühlen, zwischenmenschlichen Problemen, die Selbstzweifel des renommierten Schriftstellers Goldman – alles führt dazu, sich die Personen und Landschaften und Situationen gut vorstellen und miterleben zu lassen.
Eine klare Leseempfehlung! Und nicht nur für „Alaska Sanders“, sondern auch für „Harry Quebert“ und Co.